Die Akut-Klinik im Krankenhaus Horb ist momentan Vergangenheit. Ob sie eine Zukunft hat, soll eine Markterkundung ergeben. Foto: Hopp

Hoffnung besteht nach wie vor. Markterkundung im Februar. Notfallambulanz bis Ende Januar geöffnet.

Horb - Der Startschuss für das Markterkundungsverfahren für die Akut-Klinik in Horb soll im Februar fallen. Das gab das Landratsamt jetzt bekannt.

Seit dem 7. Januar nimmt das Krankenhaus in Horb keine Patienten mehr an – Folge der Kreistagsabstimmung vom 17. Dezember, die die Schließung ausgelöst hatte.

In einem Markterkundungsverfahren soll jetzt geprüft werden, ob sich ein anderer Betreiber, wie zum Beispiel die private Ameos-Gruppe aus Zürich oder ein kommunaler Träger findet, der die Akut-Klinik übernimmt. Die Stadt Horb hatte angekündigt, gegen den Kreistagsbeschluss zu klagen.

Horbs OB Rosenberger hofft, dass sich durch die Markterkundung jemand findet, der die Gesundheitsversorgung der Patienten im alten Umfang wieder einrichtet.

Landkreissprecherin Sabine Eisele: "Für die Aufsichtsratssitzung im Februar werden Angebote mehrerer Wirtschaftsprüfungsunternehmen eingeholt und in der Sitzung vorgeschlagen. Nach Auswahl des Unternehmens durch den Aufsichtsrat wird der Auftrag erteilt. Der Zeitplan für das weitere Verfahren wird im Rahmen der Aufsichtsratssitzung besprochen und mit dem jeweiligen Prüfer festgelegt werden. Die KLF-Geschäftsführung ist bereits intensiv in den Vorbereitungen und der Zusammenstellung der Unterlagen."

Die Klage der Stadt Horb habe keinen Einfluss auf den Start des Markterkundungsverfahren, so Eisele: "Wir sehen aufgrund der bisherigen Verlautbarung keine Abhängigkeit von der Klage der Stadt Horb."

Doch was wird in der Zwischenzeit mit den Patienten in Horb? Frauenärztin Margarete Rebholz hatte in einem Leserbrief kritisiert, dass durch die Zeitungs-Anzeigen der Kliniken Freudenstadt gGmbH (KLF) bei vielen Bürgern der Eindruck entsteht, dass weiterhin eine medizinische Versorgung in vollem Umfang rund um die Uhr weiterhin gesichert sei. Die Medizinerin vermutet, dass für die Patienten sich die Notfallversorgung immer schwieriger gestalten würde. Sie rechnet mit Einschnitten für die Patienten.

Klar, dass viele Patienten verunsichert sind. Der Schwarzwälder Bote fragte nach: Kann ich als Patient weiterhin mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus Horb eingeliefert werden? KLF-Sprecherin Susanne Brand: "Nein, da keine akutstationäre Versorgung im Krankenhaus Horb vorhanden ist. Jedoch ist es auch bisher aus medizinischer Sicht sinnvoller, bei einem Verdacht auf Herzinfarkt, ein Krankenhaus mit einer kardiologischen Fachabteilung und der speziellen Diagnostik wie zum Beispiel ein Herzkatheterlabor, wie im Krankenhaus Freudenstadt, direkt anzusteuern."

Wie läuft konkret die akute Notversorgung vor Ort in Horb? Brand: "Bis Ende Januar ist die Notfallambulanz des Hospitals zum Heiligen Geist in Horb geöffnet. Wir sind momentan mit den Zuständigen der ambulanten Notfallversorgung, das ist die niedergelassene Ärzteschaft, in Gesprächen, wie wir sie bei der Erfüllung ihrer gesetzlicher Verpflichtung hinsichtlich des Versorgungsauftrags unterstützen können."

Wie bei einer Veranstaltung der Kassenärztlichen Vereinigung bereits im Sommer letzten Jahres bekannt wurde, steht der bisherige hausärztliche Notdienst in Horb 2013 vor dem Aus. Als einer der Gründe wurden damals überalterte Mediziner genannt. Die kassenärztliche Vereinigung will deshalb diesen Notdienst in Eigenregie übernehmen, sie plant bisher mit den Standorten Nagold und Freudenstadt.

Kann bei nur einem Chirurgen eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit einem D-Arzt gewährleistet werden?

Brand: "Ein Chirurg alleine kann keine 24-Stunden-Notfallversorgung gewährleisten. Nachdem die Gespräche mit den Zuständigen der ambulanten Notfallversorgung in Horb abgeschlossen sind, werden wir gemeinsam über die ambulante Notfallversorgung in Horb ab Februar informieren, wie bereits in unseren Anzeigen angekündigt. Wir bitten um Verständnis, dass wir ohne finale Abstimmung mit unseren Kooperationspartnern keine Aussage treffen können."