Glaube: Gotteshäuser stehen offen

Horb. Die katholische Kirche begeht am heutigen Mittwoch, 25. März, inmitten der Fastenzeit nach dem Josefstag wieder ein Fest: das Fest der Verkündigung des Herrn oder wie man früher sagte "Mariä Verkündigung".

In der Horber Liebfrauenkirche oder "Kappel", wie sie im Volksmund genannt wird, müssen aufgrund der Pandemie derzeit leider alle Gottesdienste ausfallen. Das Horber Pfarrteam gibt diese Woche dazu noch einige Infos bekannt. In der Liebfrauenkirche ist derzeit in der Fastenzeit der spätgotische Hochaltar, der aus dem Jahr 1520 stammt, zugeklappt. Die Krönungsszene im Mittelschrein "Maria Krönung" und der linke Flügel mit dem Schnitzwerk zum Martyrium Johannes des Täufers und rechts mit dem heiligen Jakobus sind nicht zu sehen wie im übrigen Kirchenjahr, sondern durch das Verschließen "nur" die bemalten Außenseiten der Flügel mit der Darstellung der Verkündigung Mariens. Diese Bemalung ist in der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Horber Altarbauerwerkstätte Johann Nepomuk Meintel entstanden. Wilhelm Klink hat dann später circa 1936/37 am Altar auch Restaurierungsarbeiten übernommen, wie zum Beispiel den Tabernakel, sowie Verzierungen eingebaut. In der Horber Stiftskirche ist das Fest ebenso festgehalten. Dort steht links vom Triumphbogen der Schrein der spätgotischen Figurengruppe mit der Verkündigung der Geburt des Herrn (Lk 1,26-38) aus der Ulmer Werkstatt von Michael Erhart. (geboren um 1440/45 vermutlich in Konstanz, gestorben nach 1522 in Ulm). Erhart arbeitete in Ulm unter anderem an der Chorausstattung des Ulmer Münsters mit und ist bekannt durch viele seiner großen Werke, wie zum Beispiel in Blaubeuren, Schwäbisch Hall, Straßburg und in Ravensburg (Schutzmantelmadonna von 1480).

Beide Kirchen stehen allen offen, die im Gebet gerade jetzt ihre Fürbitten vor dem Allerheiligsten "nach oben" richten, um Gott nicht zuletzt hinsichtlich der Coronavirus-Krise auf die Fürsprache der Mutter Gottes anzusprechen.

Das Fest Verkündigung des Herrn (Annuntiatio Domini) oder wie man früher sagte Mariä Verkündigung (In nnuntiatione beatae Mariae Virginis) bezeichnet die im Lukas-Evangelium geschilderte Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, dass die Jungfrau Maria einen Sohn, den Sohn Gottes vom Heiligen Geist gebären werde.