Sie ist eine Frohnatur, doch ihr Job am Freibad-Kiosk kostet sie Nerven: Regina Schwenkes Bangen um den Pachtvertrag hat noch kein Ende. Foto: Hopp

Erst Kündigung, dann versprach Rathaus neuen Pachtvertrag. Schwenke bangt um Zukunft.

Horb - Das Bangen um die Zukunft der fröhlichen Kioskbesitzerin Regina Schwenke am Alten Freibad geht weiter: Vier Wochen, nachdem ihr vom Rathaus ein neuer Pachtvertrag zugesagt wurde, ist noch nichts passiert.

Schwenke: "Es waren schon neue Bewerber da, die den Kiosk besichtigt haben. Ich berate mich gerade mit meinem Rechtsanwalt, was zu tun ist." Deshalb wollte sie gestern, einen Ruhetag machen, um sich mit einem Rechtsexperten erneut zu besprechen.

Die agile Frau mit dem fröhlichen Lächeln wartet seit Anfang Juni auf ein Signal der Stadt. Bisher ist noch nichts passiert. Sie sagt: "Ich habe mit meinem Anwalt schon über eine Feststellungsklage gesprochen, will aber keinen Wirbel machen, sondern es mit der Stadt im Guten Versuchen."

Laut Unterlagen, die dem Schwarzwälder Boten vorliegen, wären die Erfolgsaussichten der wackeren Kioskbesitzerin bei einer Klage nicht schlecht. Ein Rechtsexperte: "Die Kündigungsgründe sind zweifelhaft."

Am 30. Mai hatte Schwenke plötzlich ein Kündigungsschreiben für den Pachtvertrag bekommen, den sie ein paar Wochen vorher gemeinsam mit Stadtmarketing-Chef Martin Scherer und Rudolf Dürr (Technische Betriebe) unterzeichnet hatte.

Mangelnde Bandbreite der Speisekarte?

Beklagt wurden in der Kündigung, die Scherer selbst publik gemacht hatte, die mangelnde Bandbreite der Speisekarte und mangelndes Engagement.

Die Existenzgründerin: "Ich richte Salate und Kuchen, die Kunden sind zufrieden. Meine Currywurst wird von vielen gelobt."

Der Vorwurfe des mangelnde Engagements bezieht sich offenbar auf Konzerte. Schwenke: "Zur Eröffnung wurde mir seitens der Stadt vorgeschlagen, einen Musikverein zu buchen. Für 300 Euro. Parallel war die Eröffnung der Landesgartenschau in Nagold. Da war mir klar, dass an dem Tag ohnehin keiner kommt. So war es dann auch."

Dazu sei sie mit ihrem Kiosk in der Aufbauphase und mache noch Verluste.

Horbs Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz reagierte jetzt auf die Anfrage des Schwarzwälder Boten: "Frau Schwenke braucht sich keine Sorgen zu machen. Ich habe ihr mein Wort gegeben, dass wir ins Geschäft kommen. Jeder, der mit mir Geschäfte macht, weiß, dass ich mich an mein Wort halte."

Blochwitz will – möglichst noch in dieser Woche – der Kioskpächterin einen neuen Pachtvertrag vorlegen. Der Wirtschaftsförderer: "Es wird ein ganz normaler Pachtvertrag sein, wie ihn Brauereien abschließen. Den werde ich mit Frau Schwenke Punkt für Punkt durchsprechen, Ergänzungen einbringen und dann unterzeichnen."

Hoffentlich findet damit der Streit zwischen den Kioskbesitzerin und der Stadt ein gutes Ende.

Und auch die Boote hat Birgit Schwenke schon mit einer Kette vor Diebstählen gesichert, obwohl sie dazu bisher laut Vertrag nicht verpflichtet ist. Die Kioskbesitzerin: "Wenn mit der Stadt alles klar ist, werden sie repariert, damit der Bootsverleih starten kann."