Ein Rundgang zur Mühringer Dorfgeschichte zusammen mit Ortsvorsteherin Monika Fuhl führte die Kindergartenkinder auch ins Ortsarchiv, wo sie über die vielen Bücher staunten. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsvorsteherin Fuhl führt durchs Dorf

Horb-Mühringen. Die Kinder des Kindergarten Mühringen waren mit Ortsvorsteherin Frau Monika Fuhl auf heimatgeschichtlicher Spurensuche in Mühringen. Zuerst durften die kleinen Mühringer die Bilder der ehemaligen Herrschaften und verschiedene Fotos und Luftaufnahmen bewundern.Hier wurde dann das ein oder andere Zuhause auch mal aus der Vogelperspektive bewundert. Im Ortsarchiv bekamen die Kinder große Augen angesichts der hohen Regalwände, die mit Dokumenten aus vielen Jahren Geschichte bis heute gefüllt sind. Auch staunten die Kleinen nicht schlecht über die teilweise sehr alten noch vorhandenen Dokumente, welche Fuhl nicht nur gern zeigte, sondern auch kindgerecht erläuterte.

Beim Rundgang im Dorf durfte die St.-Gallus-Kirche mit ihren vielen Heiligenstatuen nicht fehlen. Hier wurde besonders die Heilige Kumerana oder auch Wilgefortis bewundert, welche Mühringen mit ihrem Heilwasser in vergangenen Zeiten sogar zu einem Wallfahrtsort gemacht hatte. Diese heute unscheinbare Quelle wurde ebenfalls besichtigt. Die Legende der Quellenentstehung beeindruckte die Kinder nachhaltig.

Immer wieder wurde vom Ochsenfuhrwerk gesprochen, welches von der Wiesenstetter Steige herabstürzte. Einer der beiden Ochsen stach mit seinem Horn beim Sturz in den Boden, worauf dem Boden die heilige Quelle entsprang. Dass in Mühringen auch ein Steinbruch existiert und es ein Kinderheim gab, war für viele der kleinen Mühringer neu.

Auch die jüdische Geschichte des Ortes kam nicht zu kurz. Fuhl erzählte von der jüdischen Schule, der Mikwe, vom Judenfriedhof, zeigte eine Mesusa und den Standort der 1960 abgebrochenen Synagoge. Bekannte Persönlichkeiten wie der ehemalige USA-Außenminister Henry Kissinger, welcher in Mühringen seine Ferien verbracht hat, und der 1852 in Mühringen geborene David Berlizheimer, Vorfahre der Gründer der heutigen Berlizheimer Sprachschulen, waren eher für die Erzieherinnen ein Begriff.

"Der heimatgeschichtliche Rundgang war sehr aufschlussreich und interessant", berichtet das Kiga-Team. Zum krönenden Abschluss überreichte die Ortsvorsteherin ihren kleinen Bürgern noch jedem kleines Geschenk.