Die Schülerinnen und Schüler zeigen den staunenden Zuschauern ihr fahrerisches Können. Foto: Teufel Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendverkehrsschule in Bittelbronn eingeweiht / 380 000 Euro investiert / Heimische Baumaterialien verwendet

Von Eugen Teufel

Horb-Bittelbronn. Die Jugendverkehrsschule der Kreisverkehrswacht Freudenstadt ist am Samstag in Bittelbronn eingeweiht worden.

Der Verkehrsübungsplatz und ein Schulungsgebäude wurde auf einem 6000 Quadratmeter großen Gelände nahe der Bittelbronner Grundschule gebaut. Gekostet hat das Projekt 380 000 Euro. Der Landkreis Freudenstadt hat dafür einen Zuschuss von 230 000 Euro gegeben, das Innenministerium von Baden-Württemberg 11 000 Euro und die Kreissparkasse Freudenstadt 15 000 Euro. Die Kreisverkehrswacht hat 125 000 Euro selbst aufgebracht.

Es wurde ein richtiges Fest, denn der Bittelbronner Ortsvorsteher Hans Schmid hatte allerhand auf die Beine gestellt. Viele Besucher waren gekommen. Die Bewirtung der Gäste hatten die Elternvertreter des Kindergartens und der Schule sowie der Schulförderverein übernommen.

Der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, Karl Müller, merkte an, dass sich der Schwabe bei Lob auf die Zunge beiße. Trotzdem kam er um lobende Worte nicht herum: "Wir haben eine wunderbare Jugendverkehrsschule gebaut."

Nicht nur eine wunderschöne Verkehrsschule sei es, sondern sie sei auch wunderschön gelegen, lobte der Ministerialdirektor des bade-württembergischen Innenministeriums, Herbert Zinell. Lachend gestand er, dass er keine Fahrradprüfung habe, also schwarz fahre. Für die Sicherheit auf der Straße werde viel getan, so Zinell, und die Landesregierung werde nicht nachlassen, noch mehr dafür zu tun. Kinder müssten stark gemacht werden für den Straßenverkehr. Über 100 000 Viertklässler hätten im vergangenen Jahr die Fahrradprüfung gemacht.

Ein langes Stück Weg sei es gewesen, bis der Kreistag 230 000 Euro freigemacht habe, sagte Landrat Klaus Michael Rückert. Karl Müller sei tagelang im Kreistag gesessen und habe nicht locker gelassen. Horbs Oberbürgermeister Rosenberger sprach euphorisch, dass Kindergarten, Grundschule und Verkehrsschule das Schulbildungszentrum Bittelbronn ergäben.

Architekt Arnold Lipp stellte das Schulungsgebäude vor. Kein teurer Luxus sei die Vorgabe gewesen, sondern die Verwendung heimischer Baumaterialien und gute Wärmedämmung.

Und statt des üblichen Schlüssels übergab er einen Briefumschlag an Müller. Viel Herzblut habe Lipp in das Projekt gesteckt, sagte Müller, und Ortsvorsteher Schmid habe ihn weit mehr unterstützt, als er sagen könne.

Welche Wertschätzung der Neubau erfuhr, zeigte sich an den ganzen Gästen. Denn so viel politische Prominenz wie an diesem Tag gibt es selten in Bittelbronn. Neben den Genannten waren außerdem die beiden Landtagesabgeordneten aus dem Kreis, Norbert Beck, Timm Kern, Oberstaatsanwältin Sabine Mayländer aus Rottweil, Polizeidirektor Georg Moll sowie viele Bürgermeister und Ortsvorsteher aus der Umgebung nach Bittelbronn gekommen.

Nichts aber geht ohne Gottes Segen. Pfarrer Armin Noppenberger erbat ihn für Kinder und Ausbilder. Und gemeinsam wurde das "Vater unser" gebetet.

Dass es ein richtiges Fest wurde, dafür sorgte die Bittelbronner Musikkapelle unter ihrem Leiter Andreas Welle mit ihrer flotten Musik. Und dafür sorgten vor allem auch die Schüler und Lehrerinnen der Grundschule. Der Schulchor unter Leitung von Andrea Seifer trat mehrmals auf. In seinen Liedern ging es immer um das Fahrrad. Und eine lustige Begebenheit an der Schweizer Grenze zeigte die Theater AG. Rektorin Kristiane Geiger hatte eine heitere Geschichte vom Fahrradschmuggel verfasst und mit der AG eingeübt.

Und zum Schluss: die Straßen auf dem Übungsplatz haben Namen. Die Straßenschilder wurden feierlich enthüllt: Klaus-Michael-Rückert-Straße, Peter-Rosenberger-Ring, Karl-Müller-Platz, Arnold-Lipp-Straße. Und ein ganz besonderes Straßenschild, das bei Nacht leuchtet: Hans-Schmid-Straße.