Corona-Krise: Stadtverwaltung Horb warnt vor Kriminellen und Trittbrettfahrern / Bei Verdacht besser im Rathaus nachfragen

Horb/Kreis Freudenstadt. In verschiedenen Medien oder über die Verbraucherzentralen wird vor unterschiedlichen Maschen von Kriminellen gewarnt, welche sich die derzeitige Krisen-Lage zu Nutze machen. Die Stadtverwaltung bittet die Horberinnen und Horber, gerade in der jetzigen Ausnahmesituation, besonders vorsichtig und achtsam zu sein.

"Keinen Helfern trauen, die man nicht kennt oder gerufen hat", lautet die Aufforderung in der Pressemitteilung

Die Welle der Hilfsbereitschaft, die derzeit nicht nur in Horb, sondern auch im ganzen Land zustande kommt, sei beispiellos und ein Zeichen gelebter Solidarität, so die Stadt. "Es ist davon auszugehen, dass auch Kriminelle dieses für Ihre Zwecke ausnutzen werden."

Die Stadtverwaltung weist deshalb nochmals darauf hin, dass städtische Bedienstete, die derzeit Hilfsdienste beispielsweise für Senioren ausführen, sich entsprechend ausweisen können. Sie dürfen auch kein Trinkgeld oder Spenden annehmen. Die Stadt warnt: Wenn eine hilfsbedürftige Person keine Hilfe angefordert hat, sollte sie auf jeden Fall misstrauisch sein, wenn jemand die Wohnung betreten oder im Vorgriff auf Einkaufsdienste Bargeld möchte: "Trauen Sie in diesem Fall keinem Fremden", empfiehlt Oberbürgermeister Peter Rosenberger.

Vorsicht vor angeblichen Mitarbeitern des Gesundheitsamtes und Mails von "Sparkassen"

Betroffene können bei der Stadtverwaltung oder der Polizei nachfragen, wenn sie sich bei einer Hilfsperson nicht sicher sind. "Hilfeleistungen funktionieren am besten, wenn sich die Menschen untereinander kennen. Es sollte auf jeden Fall verhindert werden, dass ehrenamtliche Hilfe, wie sie derzeit von vielen gelebt wird, von Betrügern unterwandert wird", so Rosenberger.

Das Bundeskriminalamt warnt derzeit ebenfalls vor Betrügereien durch Kriminelle. Sie klingeln an der Haustür, behaupten, sie seien vom Gesundheitsamt. Sie müssten wegen der Corona-Gefahr dringend in die Wohnung. Ihre Opfer seien meist ältere Menschen, voller Sorge und meist hilflos. "Aktuell nutzen Kriminelle die bestehende Verunsicherung und Angst rund um die Covid-19-Pandemie aus", so die Behörde.

Die Verbraucherzentrale NRW berichtet darüber, dass Betrüger E-Mails fälschen, die angeblich zum Beispiel von der Sparkasse stammen, um persönliche Daten zu sammeln. Darin behaupten sie, dass die Sparkasse kleinere Filialen zum Schutz ihrer Mitarbeiter vor dem COVID-19-Erreger schließe. Kunden können angeblich nur dann weiterhin Hilfe bekommen, wenn sie ihre Adresse(n), Telefonnummer(n) und E-Mail-Adresse(n) überprüfen. Das soll über einen entsprechenden Link aus der E-Mail heraus geschehen. Am Ende wird der Text der Nachricht sogar emotional und appelliert ans Gewissen der Empfänger: "Prävention ist keine Hysterie, und Ignoranz ist auch kein Mut! Wir hoffen sehr auf Ihre Solidarität und Ihr Verständnis!"

Die Verbraucherzentrale empfiehlt, man solle sich nicht beirren lassen und keinesfalls auf den Link klicken. Er führe direkt auf eine gefälschte Seite. Sämtliche Daten, die man dort eingeben, würden an die Kriminellen geschickt – nicht an eine Sparkasse.