fischer-Auszubildende reparieren Spielsachen mit Kindern

Von Peter Morlok Horb-Bildechingen. Wer fleißige Handwerker sehen möchte, der braucht nur in den Kindergarten "Tüpfelchen" zu gehen.

Gestern wurde dort von vielen Händen gehämmert, gebohrt, gesägt, geschraubt und gebastelt, um aus kaputtem Spielzeug brauchbare Sachen zu machen. Mit dabei waren bei dieser zweiten Aktion, die diesen Monat im KiGa stattfand, Auszubildende der Unternehmensgruppe fischer, die im Rahmen eines betriebspädagogischen Seminars eine "Reparaturwerkstatt" im Eingangsbereich des Kindergartens aufgebaut hatten.

Es ist nicht neu, dass man im "Tüpfelchen" zu Hammer, Säge und Bohrer greift. Der Kindergarten hat eine Werkbank und jedes Kind macht einen "Werkbank-Führerschein" indem es Bohren, Sägen und Schleifen lernt. Und zwar mit echten Werkzeugen, wie Kindergartenleiterin Ruth Göttler extra betonte.

Mit der aktuellen Aktion wollte sie besonders die Werthaltigkeit von Spielsachen herausstellen, erwähnte sie während einer kurzen Ansprache.

Zuvor bat sie die Kids, die sich mit einer Kiste voller bunter Fischer-TiP’s beschäftigten, um Fantasiefiguren zur Verschönung des reparierten Kasperletheaters zu basteln, um etwas Ruhe, damit sie die Gäste begrüßen könne. "Guten Tag Gäste" krähte sofort einer der Dreikäsehochs in Richtung Bürgermeister Jan Zeitler und Ortsvorsteher Peter Zimmermann, die es sich nicht nehmen ließen, bei dieser Aktion dabei zu sein. Für den Steppke war die Begrüßung damit beendet und er und seine Kumpels konnten sich wieder ihrem Kreativspiel widmen. So einfach funktioniert die Welt in diesem Alter.

Dessen ungeachtet freute sich Zeitler, dass im "Tüpfelchen" Nachhaltigkeit auf eine konkrete Ebene herab gebrochen wurde und mit dem Reparieren von Gegenständen der Wegwerfgesellschaft Paroli geboten werde. Sowohl Zeitler als auch Ruth Göttler sahen es als Schritt zur Bewusstseinsbildung in früher Kindheit an. "Überall bekommen sie vorgemacht, dass man Dinge, die kaputt oder nicht mehr aktuell sind, wegwirft und sich neue Produkte kauft, da es angeblich keinen Sinn macht, etwas zu reparieren – hier erleben sie das Gegenteil", fasste Zeitler zusammen. "Wir sparen erhebliche Gelder ein, die man an anderer Stelle gut gebrauchen kann", ließ er den wirtschaftlichen Aspekt nicht aus dem Auge.

Teamleiterin Ramona Haist (Industriekauffrau), Tobias Ziefle (Mechatroniker), Kay Kammes (Metallfeinbearbeiter), Sebastian Schittenhelm (DH-Student) sowie Praktikantin Lena Maier reparierten eine Schneidemaschine, den Fahrzeugständer, die Kinder-Post, Kinder- und Puppenwagen sowie Bobby-Cars und das Kaspertheater, in dem darauf Kasper, die Prinzessin und die Hexe auf die Suche nach dem Schatz – einer Fischer-Dübel-Box – gingen.

Projektleiterin Fabienne Berggötz und ihre Vertreterin Sarah Kübler begleiteten das Projekt von Seiten der fischer Unternehmensgruppe, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legt.

Für die Kids war es ein toller Tag, die fischer-Azubis hatten ihren Spaß mit den coolen Kleinen, wie sie versicherten, und im "Tüpfelchen" kommt jetzt wieder der Kasper öfter als bisher, weil man keine Angst mehr haben muss, dass ihm das Theater auf den Kopf fällt.