Horb. "Varioleben" nennt Karla Kreh die Ausstellung, die ab Freitag, 11. Oktober, in den Fluren des Rauthauses zu sehen ist. Den Begriff hat sie in einem Buch von Jean Paul gelesen und ein Bild danach getauft, auf dem sich ein Vagabund vor einem lila-silbernen Hintergrund duckt. "Dieser alte, umherziehende Mann, hat wahrhaft ein Varioleben hinter sich", sagt sie. Vario, das bedeutet für sie: variierend, vielfältig, bunt. Manche Bilder sind kleinformatige Quadrate, andere nehmen eine halbe Wand ein, eine ist ein rahmenloses Menschenknäuel, aus dem Arme und Beine aus rechts und links aus der Hauptfläche herausragen. Mal ist eine Figur bis ins Detail ausgearbeitet, mal deuten nur wenige schwungvolle Linien einen Menschen in Bewegung an. "Karla Krehs Werke decken gegensätzliche Richtungen ab, aber im Zentrum steht fast immer die menschliche Figur", sagt Agnes Maier, die als Produktverantwortliche der Stadt für Kunst, Museen und Heimatgeschichte "Kunst im Rathaus" organisiert. Die Figuren erzählen Geschichten aus der griechischen Mythologie, schlafen, treiben Sport, haben eine politische Botschaft oder tanzen. "Jedes Bild, beziehungsweise jede Bildergruppe, steht für sich, hat eine eigene Aussage", erläutert auch die Künstlerin selbst. "Thematisch muss man sich mit jedem einzeln auseinandersetzen. Ich male Geschichten, die ich höre, Dinge, die mir auf der Straße begegnen, alles, was mich so beschäftigt." Gemeinsam haben die Bildern "diese kräftigen Farbkombinationen und diese unheimliche Energie, mit denen Karla Kreh malt. Man kann förmlich sehen, wie die Farbe auf der Leinwand lebt", drückt Maier es aus.
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