Weihbischof Johannes Kreidler und der Kirchenchor bei der Maiandacht am Dreifaltigkeitstag vor der Marienkapelle in Grünmettstetten Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Dankandacht: Renovierungsarbeiten in der "Marienkapelle" Grünmettstetten sind abgeschlossen

Kaum ein anderer Monat als der Marienmonat Mai hätte sich besser geeignet, um die Renovierungsarbeiten der Mettstetter "Marienkapelle" im Rahmen einer Andacht abzuschließen.

Horb-Grünmettstetten. Ideal ist es zudem, wenn man im Ort mit Johannes Kreidler einen emeritierten Weihbischof hat, der immer seiner Heimatgemeinde treu bleibt und die Zeit findet, am Dreifaltigkeitstag mit seinen Mettstettern eine Dankandacht zu feiern. Der Kirchengemeinderat hatte den Platz vor der Kapelle, die in der Nähe des Sportplatzes etwas versteckt im Wald liegt, mit ein paar Biertisch-Garnituren ausgestattet und konnte so all den vielen Besuchern dieser Feierstunde einen ordentlichen Sitzplatz anbieten. Der Platz im Kirchlein wäre zu knapp geworden.

Nach kurzen Begrüßungsworten von Weihbischof Kreidler, der hervorhob, dass die Kapelle schön geworden sei und man den gesamten Dank konzentriert an Maria weitergeben möge, sang der Kirchenchor von St. Konrad eines der drei Marien-Lieder, die während der Feier erklangen.

In seiner Predigt betonte der hohe Geistliche, dass diese Marienkapelle für die Grünmettstetter und ihre Besucher ein Stück Heimat sei, in der man Ruhe und Geborgenheit finden würde. "Seit ich denken kann, gehört diese Kapelle für mich zur Heimat." Es sei eine irgendwie geheimnisvolle Beheimatung, die von diesem Kraftort ausgehe. Es sei ein Ort, wo man gerne hingehöre, denn man erfahre hier die Gegenwart von Gott und der Gottesmutter Maria. "Es ist schön, wenn die Menschen die Kapelle als Heimat erkennen und ihre spirituellen Erfahrungen hier machen. Hier ist ein Ort, der uns weiterträgt, auf den wir uns verlassen können – ein Ort, an dem auch die Seele ihre Heimat findet." Kreidler betonte auch, dass gerade heimatverbundene Menschen nicht zu hektischen Aktivitäten neigen, dass sie jedoch in ihrer schlichten Bescheidenheit Ruhe und Kraft ausstrahlen. "Eine Ausstrahlung die vom Himmel her kommt", vermutet Kreidler.

Mit dem Weihegebet der Diözese, dem Mariengebet von Papst Benedikt und dem vierstimmig gesungenen Marienleid "Maria hilf an diesem Gnadenort" sowie drei Strophen des Dankliedes "Großer Gott wir loben dich" ging der kirchliche Teil dieser Marienandacht zu Ende.

Im eher weltlichen Teil erinnerten Erika Kreidler von der Kirchengemeinde und Richard Saier vom katholischen Land- und Werkvolk Grünmettstetten an die erfolgte Restaurierung der Kapelle. Unter anderem musste der Holzboden samt Unterboden im Kirchenraum komplett entfernt werden und mit Lochblechen als Insektenschutz wieder neu eingebracht werden. Viele zusätzliche Arbeiten, zu denen auch die Restaurierung der bleiverglasten Fester gehörte, nahmen ordentlich Zeit und Material im Gegenwert von rund 4500 Euro in Anspruch.

Nun steht die am 22. Mai 1949 eingeweihte Kapelle wieder im neuen Glanz da. Der Dank galt allen Helfern und einigen Sponsoren, vor allem aber Richard Saier und dem leider schwer erkrankten Alfred Kreidler, an den die besten Wünsche zur baldigen Genesung gingen. Die beiden Männer haben die Renovierung maßgeblich begleitet.

Mit einem kleinen Umtrunk und einer Roten vom Grill wurde die Kapelle ganz weltlich wieder von den Grünmettstettern in Besitz genommen.