Kommt es doch zum Verkauf des Lotzer-Hauses an die Stadt? Foto: Lück

Mayk Herzog: "Wir stehen Verkaufsgespräch wohlwollend entgegen." Verwaltung weiß von nichts.

Horb - Jetzt kommt offenbar richtig Bewegung in das Thema Lotzer-Haus. Das Rathaus will wohl einen neuen Versuch starten, das Haus zu kaufen. Das bestätigt Mayk Herzog gegenüber unserer Zeitung: "Bereits Anfang November hat die Stadt Horb ein neues Verkaufsgespräch zum Lotzer-Haus gewünscht. Bei uns ging es nicht, weshalb dieser Termin nun wohl Anfang Dezember stattfinden soll. Ich als auch meine Ex-Frau würden einen Verkauf begrüßen, und stehen der Sache entsprechend wohlwollend gegenüber. Es sollte im Interesse der Innenstadt keine ›Never Ending Story‹ werden!"

Stadt noch zurückhaltend

Stimmt das? Rathaus-Sprecherin Inge Weber sagte telefonisch kurz vor der Gemeinderatsitzung am gestrigen Dienstag: "Mir ist von diesem Termin bisher nichts bekannt. Die letzten Gespräche sind wegen unterschiedlicher Wertvorstellung ohne Ergebnis auseinandergegangen." Kurz vor der Gemeinderatssitzung sagt Bürgermeister Ralph Zimmermann auf Anfrage: "Wir suchen das Gespräch mit den Herzogs, um baurechtskonforme Zustände herzustellen. Wenn sich daraus auch andere Angebote ergeben, sind wir gesprächsoffen."

Fakt ist: Seit 2016 ärgert der Zustand des Lotzer-Hauses an der zentralen Stelle von Horb viele, die dort vorbei flanieren oder fahren.

Ärger über "Schandfleck"

Nach der Stilllegung der Baustelle des ehemaligen "Belle Arti" und der Versiegelung durch das Rathaus ist die Fassade des Sebastian Lotzer-Hauses zum Schandfleck geworden.

Taubenkot im Eingang. Die Stahlträger freigelegt. Davor hatte "Horb Aktiv" eine Weile lang Bauzäune mit schönen Bildern aufgestellt, um den Schandfleck zu verdecken. Zwischenzeitlich hatte das Rathaus versucht, die Mieter des Lotzer-Hauses räumen zu lassen. War bei diesem Versuch allerdings vor dem Verwaltungsgericht gescheitert, wie die Rathausspitze kürzlich einräumen musste.

Die Übertragung des Lotzer-Hauses nach der Scheidung von Brigitte Herzog auf Mayk Herzog hatte das Rathaus bisher versucht, gerichtlich zu verhindern. Das Argument: Die Stadt hätte ein Vorkaufsrecht, weil das Gebäude im Sanierungsgebiet liegt. Möglicherweise finden jetzt beide Seiten bei neuen Verkaufsverhandlungen diesmal zueinander.