Der neue Jugendgemeinderat bei seiner ersten Sitzung. Fotos: Bösel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Tom Schmidt ist neuer Vorsitzender / Imagefilm in Planung / Spendenlauf soll organisiert werden

Der frischgewählte Jugendgemeinderat (JGR) Horb hat nun auch einen vierköpfigen Vorstand. In der konstituierenden Sitzung wurden Vorsitzender, Finanzreferent, Schriftführer sowie Pressesprecher gewählt – dabei wurde es teils aufregend.

Horb. Der Vorsitzende wurde recht schnell gefunden und heißt Tom Schmidt. Er konnte sich bei der geheimen Wahl gegen Adrian Hrubik und Irina Suchonos durchsetzen. Suchonos ließ sich auch beim nächsten zu besetzenden Posten, Finanzreferent, aufstellen und erhielt mehr Stimmen als ihr Mitbewerber Lukas Reimann. Sie bekleidete das Amt der Finanzreferentin des JGR bereits in den vergangenen zwei Jahren.

Als es um die Wahl der beiden zuletzt zu besetzenden Ämter ging, war die Stimmenverteilung der jungen Räte nicht mehr so eindeutig. Bei der Wahl des Schriftführers bekundeten Tumi Tatah, Roya Namazova und Siselle Oppermann ihr Interesse an dem Posten. Tatah und Namazova erhielten beide gleich viele Stimmen und machten so eine Stichwahl nötig. Diese ging wiederum unentschieden aus. Tatah zog daraufhin seine Kandidatur zurück und überlies Roya Namazova den Posten als neue Schriftführerin.

Zum Pressesprecher wollten sich gleich fünf Jugendliche wählen lassen: Adrian Hrubik, Marie Keck, Siselle Oppermann, Niklas Gauß und Tumi Tatah. Nach dem ersten Wahlgang blieben noch drei Kandidaten übrig, von denen bei der Stichwahl jeder vier Stimmen erhielt – erneut Gleichstand. Dieses Mal musste das Los entscheiden wer in Zukunft die Öffentlichkeitsarbeit unter seiner Regie hat. Los-Fee wurde die ebenfalls anwesende ehemalige Pressesprecherin des JGR Rebecca Tillery. Sie zog Tumi Tatahs Namen, der damit zum neuen Pressesprecher ernannt werden konnte.

Die beiden Sitze des JGR im Stadtschülerrat werden zukünftig Kenneth Tillery und Dennis Kalus inne haben.

Amt bringt viele Rechte aber auch ein paar Pflichten mit sich

Vor der Wahl wurden die zwölf jungen Räte von Oberbürgermeister Peter Rosenberger in ihr Amt als Jugendgemeinderat verpflichtet. Rosenberger erklärte ihnen, dass sie nun viele Rechte aber auch ein paar Pflichten haben, immer nach bestem Gewissen ihre Entscheidungen treffen sollen und sich nicht scheuen sollen die Stadtverwaltung anzusprechen, Dinge zu fordern oder Anträge zu stellen.

Für den geplanten Imagefilm kam die Idee auf, die Mitglieder des JGR darüber interviewen zu lassen, warum sie im Gremium mitmachen. Den Film – wie ursprünglich gehofft – bereits im Sommer fertigstellen zu können, wird allerdings nicht klappen, denn die Jahrgangsstufe I des Technischen Gymnasiums Horb, die den Film drehen soll, braucht das Filmequipment momentan für andere Projekte. Deshalb soll der Imagefilm nun später im Jahr produziert werden. Dazu soll dann auch das Filmteam in eine Sitzung des JGR zu Besprechung eingeladen werden.

In seiner Amtszeit möchte der Jugendgemeinderat einen Spendenlauf organisieren. Dafür wurde überlegt, welcher Organisation oder Einrichtung die Spenden denn überhaupt zu Gute kommen sollen. Vorschläge der Jugendlichen waren der Kinder- und Jugendhospizdienst im Landkreis Freudenstadt, die Lebenshilfe Horb-Sulz sowie das Universitätsklinikum Tübingen. Die Räte waren sich schnell einig, dass sie eine Organisation oder Einrichtung in der Region unterstützen wollen. Rathaus-Mitarbeiterin Cornelia Schäfer, die den JGR betreut, machte noch Vorschläge wie die Caritas, die Tafel, die Frauenhilfe, das Familienhaus oder auch Tierschützer. Oberbürgermeister Rosenberger schlug die Organisation Von Mensch zu Mensch in Empfingen vor.

Letztendlich stimmten der JGR über Lebenshilfe Horb-Sulz, Von Mensch zu Mensch, Universitätsklinikum Tübingen und Kinder- und Jugendhospizdienst im Landkreis Freudenstadt ab. Alle vier Vorschläge bekamen gleich viel Stimmen im ersten Wahlgang. Nach dem zweiten Durchgang konnte dann der Kinder- und Jugendhospizdienst im Landkreis Freudenstadt als zu unterstützende Einrichtung festgelegt werden. Jetzt muss Kontakt aufgenommen werden, denn das Hospiz weiß noch nichts von seinem Glück. Einen Termin für den Spendenlauf gibt es bislang noch nicht.

Dass der frischgewählte JGR bereits heiß begehrt ist, zeigten die Anfragen, die Schäfer vortrug. So wollen die DHBW-Studenten in Kontakt mit den Jugendlichen treten. Das möchte auch der Stadtseniorenrat. Die Organisatoren des Fests der Kulturen hoffen auf Unterstützung aus dem JGR bei Auf-/Abbau, Moderation und Kinderbetreuung. Und der Synagogenverein Rexingen will in die nächste Sitzung kommen, um sich vorzustellen und wünscht sich einen Redner aus dem JGR zu ihrer Gedenkfeier zur Reichspogromnacht vor 80 Jahren, wofür sich Tom Schmidt bereit erklärt hat.

Die nächste Sitzung des JGR findet am Donnerstag, 12. Juli, um 18.30 Uhr statt.

Weitere Informationen: www.horb.de/jugendgemeinderat und www.facebook.com/jgrhorb