Angetreten zur Manöverkritik – die nur aus Lob bestand. Die Horber Jugendfeuerwehren haben ihre Hauptübung gemeistert. Foto: Morlok

Gute Übungsroutine wirkt sich positiv aus: Taktisches Geschick und präzises Vorgehen gezeigt.

Horb - Wie in jedem Jahr übten die Jugendfeuerwehrabteilungen von Horb im Rahmen ihrer Jahreshauptübung an unterschiedlichen Brandobjekten im gesamten Stadtgebiet, um sich später beim gemeinsamen Schnitzelessen über ihre Erfolge zu freuen.

Gemeinsam unterwegs waren die Jugendabteilungen von Nordstetten, Ahldorf, Betra und Dettensee, die zusammen in Dettensee übten. Die Jungen und Mädchen aus dem Dießener Tal, Grünmettstetten und Talheim löschten in Talheim. Die Gruppen aus Dettingen, Horb und Rexingen trainierten an einem Übungsobjekt in Rexingen. Und die Abteilungen Mühlen, Mühringen, Bildechingen und Altheim setzten sich intensiv für den Erhalt einer recht neuen Lagerhalle der Familie Singer aus Altheim ein.

Früh übt sich, wer ein Meister werden will. In diesem Fall Löschmeister oder ein anderer Dienstgrad. Dies könnte man pauschal zu dem Engagement aller Kinder und Jugendlicher sagen, die an dieser Hauptübung teilnahmen.

In Altheim ging man in der Übungsannahme davon aus, dass es in der Halle eine Verpuffung gab und ein Mann verletzt in dem brennenden Gebäude liegt.

Ein recht anspruchsvoller Einsatzfall, zumal die Halle direkt in einem Wohngebiet und gegenüber der Schule liegt und man die Riegelstellungen daher präzise aufbauen musste.

Doch wie in jedem Fall, in dem Verletzte mit im Spiel sind, hat die Menschenrettung oberste Priorität. Nach erster Einschätzung der Lage schickt der Einsatzleiter zwei Teams unter Atemschutz zwecks Erkundung und Rettung des Verletzten in die Halle. Ein Team dringt vor, das andere hält sich zur Sicherung der Kameraden vor dem Gebäude bereit. Ein oft geübter Handlungsstrang, der in diesem Fall wieder einmal in die Tat umgesetzt werden musste. Nachdem das erste Team den Verletzten relativ rasch bergen kann, dringen weitere Atemschutzträger-Trupps in das verrauchte und brennende Gebäude ein. Dabei knickt einer der Jung-Feuerwehrler um, kann nicht mehr aus eigener Kraft laufen und schickt das Mayday-Mayday-Signal an die Einsatzleitung. So kann er schnell vom bereitstehenden Rettungstrupp in Sicherheit gebracht werden.

Während die Menschenrettung und die Brandbekämpfung im Inneren des Gebäudes läuft, bauen die einzelnen Abteilungen ihre Riegelstellungen auf. Taktisch geschickt fährt man auch gleich zu Einsatzbeginn die einzelnen Positionen mit den Löschfahrzeugen an.

Die Wege zu den Unterflurhydranten werden so verkürzt, der Einsatz kann schnell beginnen. Die Jugend aus Mühringen baut ihren Löschangriff rechts von der Halle auf, die Bildechinger löschen von der unteren Hallenseite her, die Mühringer sichern die linke Flanke ab, und die Altheimer Jugend spritzt aus allen Rohren auf der Frontseite.

Der Brand ist schnell unter Kontrolle, die Verletzten werden in die Obhut des imaginären DRK übergeben, und der Altheim Jugendkommandant, Michale Fabert, der gleichzeitig einer der Stellvertreter von Gesamtjugendleiter Thomas Danninger ist, strahlt zufrieden. Er hat auch allen Grund dazu, denn die Leistungsstärke, die in Altheim demonstriert worden ist, hat gezeigt, dass die Jugendabteilungen auf einem guten Weg sind. Bürgermeister Ralph Zimmermann, der von sich sagen konnte, dass er schon bei vielen Übungen als Beobachter dabei sein durfte, hat keinen Unterschied zu den Einsätzen der Aktiven festgestellt. "Außer, dass ihr andere Uniformen an habt, gibt es für mich kaum einen Unterschied", lobt er den Nachwuchs, von dem er hofft, dass sie eines Tages in den aktiven Dienst überwechseln.

Dann heißt es aber schnell zusammenräumen und mit Tatü-Tata nach Nordstetten fahren, um mit den Kameraden den Erfolg dieser Übung zu feiern.