Albrecht Bopp (von links), Nikola Lukincic, Josef Nadj, Joachim Wörner und Sabine Wilhelm-Stötzer freuen sich auf die Eröffnung der Jubiläumsausstellung. Fotos: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Jubiläumsausstellung des Kunstvereins Oberer Neckar startet mit sieben Künstlern / Los geht es am Sonntag

Ein großes, buntes, vielfältiges Rund im großen Raum der Galerie des Kunstvereins Oberer Neckar im Kloster – die Hängung. Oder besser Streichung für die Jubiläumsausstellung, die am Sonntag, 18. Februar, startet.

Horb. Denn: Bildhauer Josef Nadj ist gerade dabei, die Sockel für seine Skulpturen mit weißer Wandfarbe und der Farbrolle zu streichen. Nadj: "Das ist so am besten! Wenn man die Sockel verpackt, kann man sie zum Transport nicht richtig anpacken. Deshalb male ich sie jedes Mal einfach frisch an."

Künstlerkollege Albrecht A. Bopp: "Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich – hm. Aber so ist es wirklich am Bequemsten zu lösen."

Das gute für alle Nadj-Fans: Seine Skulpturen hat er extra für die Ausstellung "Jahreszeiten" zum 25. Jubiläum des Kunstvereins "wohnzimmerkompatibel" gemacht. Beispielsweise seine Statue "Genesis III". Hier jetzt 1,10 Meter mal 1,20 Meter. Nadj: "Die ist im Maßstab 1:5 verkleinert. Das große Original wollte ich schon 2012 hier in den Räumen zeigen. Aber die ist so groß und schwer – die habe ich einfach nicht hier hineinbekommen. Deshalb habe ich sie in eine handhabbare Form gebracht. Skulpturen brauchen Raum – und so im kleinen Format haben sie auch im normalen Wohnumfeld Platz. Im Sommer geht es wieder mit den großen Werken los – in Rechberghausen mache ich eine große Arbeit mit 3,50 Meter Durchmesser."

Nebenan im kleinen Raum ist Sabine Wilhelm-Stötzer dabei, ihre Federgewichte aufzuhängen. Die Künstlerin aus Hechingen: "Das sind meine neuesten Werke aus Transparentpapier." Ihr Glück: Sie hängt die Teile einfach an einem Draht an die Stangen an. Das komplizierte Austarieren bei den rechteckigen Werken an zwei Nylonschnüren wie im großen Raum, bei dem sogar knieend mit dem Zollstock gearbeitet wird, kann sie sich sparen.

Bildhauer Hans Mendler ist schon fertig. Seine fröhlichen Holzskulpturen und Bilder hängen schon an der Wand. Quasi über Eck mit den Farblandschaften von Joachim Wörner.

Auch farbig, aber tief gehender und nicht ganz so fröhlich: die Bilder von Nikola Lunkincic. Und Frank-Karl Ziska setzt im großen Raum andere Akzente: relativ konkrete Landschaftsmalerei im Stil, der ein an den Expressionismus erinnert.

Benno Müller, Vorsitzender des Kunstvereins Oberer Neckar, blickt sich um im großen Raum. Er sagt: "Ich bin absolut zufrieden. Die Vielfalt von Ausdruck und verwendeten Materialien spiegelt die Verschiedenheit der Künstler wider, die der Kunstverein vereinigt."

Albrecht A. Bopp: "Ich bin sehr zufrieden, wenn ich unsere Gesamtkomposition so sehe. Ich hoffe, die anderen kriegen es auch so gut hin." Denn: Mit Bopp, Nadj, Wilhelm-Stötzer und Co. startet die erste der vier Ausstellungen zum 25-jährigen Jubiläum. Und wer die Künstler bei der Vorbereitung so beobachtet, bekommt das Gefühl: Nicht nur die Werke im großen Raum harmonieren irgendwie...

Die Frühjahrsausstellung des Kunstvereins Oberer Neckar beginnt mit der Vernissage am Sonntag, 18. Februar. Beginn ist um 11 Uhr. Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Letzter Tag der Ausstellung ist am Sonntag, 25. März.