Wirtschaft: Clustermanagement-Treff

Kreis Freudenstadt. Die wirtschaftliche Stärke eines Landes ist mehr als die Summe einzelner Unternehmen, sie zeigt sich auch in der Vernetzung von Unternehmen, Branchen, Institutionen und der Politik. Zum Vernetzen braucht es Fachkräfte, und um diese warb das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg beim Nachwuchstag für Wirtschaftsförderung und Clustermanagement im Plastics InnoCentre in Horb.

Rund 50 junge Frauen und Männer unterschiedlicher Studiengänge nahmen an der Veranstaltung teil. "Ich freue mich, unsere zukünftigen Wirtschaftsförderer und Clustermanager von Baden-Württemberg heute hier im Plastics InnoCentre, der Heimat des Innonet Kunststoff, einem der erfolgreichsten Netzwerke Baden-Württembergs, begrüßen zu dürfen", sagte Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Gekommen waren Studenten der Dualen Hochschule Mannheim, der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg sowie der Hochschulen Kehl, Straßburg und Freiburg, teilt das Innonet mit.

Unternehmensnetzwerke seien ein ökonomischer Mehrwert, aber keine Selbstläufer – das sei eine Quintessenz der ersten Veranstaltung dieser Art gewesen. Notwendig sei engagiertes und qualifiziertes Personal, vor allem bei den Wirtschaftsförderungen im Land, um die Clusterpolitik voranzubringen und Innovationen zu generieren. Dies betonte Andrea Krueger vom Wirtschaftsministerium mehrfach: "Es gibt kaum Spannenderes und Vielfältigeres, als in diesem Umfeld zu arbeiten. Wir wollen heute informieren und die künftigen Absolventen für die Tätigkeiten in Clustermanagement und Wirtschaftsförderung begeistern."

Dilara Betz, Clustermanagerin und Geschäftsführerin des Deutschen Zentrums für Satelliten-Kommunikation, vertrat folgenden Standpunkt: "Clustermanager ist kein Nine-to-five-Job, aber individuell, kreativ und das ideale Umfeld, um eigene Ideen einzubringen." Tobias Fauth, Geschäftsführer des Konstanzer IT-Netzwerks CyberLago, machte klar, worauf es ankommt: "Clustermanager müssen Chancen erkennen und Raum zur Gestaltung nutzen. Was man für den Job braucht, sind Lust auf Menschen, Kommunikationskompetenz und politisches Feingefühl."

Im Verlauf der Veranstaltung trafen die jungen Studenten zahlreiche "alte Hasen" aus den Berufsfeldern, die unisono eines betonten: Wirtschaftsförderer und Clustermanager führen ein spannendes Berufsleben. "Es geht um Visionen und kreative Ideen", betonte Axel Blochwitz, Wirtschaftsförderer der Stadt Horb. Nadine Kaiser, frisch gebackene Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostwürttemberg, plauderte aus dem Nähkästchen als Projektleiterin des Innonet Kunststoff: "Clustermanagerin war mein absoluter Traumjob, den ich jedem empfehlen kann, weil man mit leidenschaftlichen Tüftlern und Unternehmen im Austausch steht und einen bunten Blumenstrauß an Projekten mitgestalten kann."

Den hohen Gestaltungsspielraum hob auch Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, als großes Plus hervor. "Die Wirtschaftsförderung ist keine Pflichtaufgabe, und gerade deshalb lassen sich Projekte mit viel Kreativität und Engagement verwirklichen."

Gerd Meier zu Köcker, Leiter der Clusteragentur Baden-Württemberg, ergänzte im zweiten Teil fachliche Informationen um Rollenspiele. "Die Studenten hatten dabei schnell verstanden, worum es beim Clustermanagement geht, nämlich um die Funktion als Kontaktlotse, als Vermittlungsstelle für Technologien und als Kommunikationsplattform." Bei der abschließenden Fragerunde erklärten 15 Studenten Interesse, sich für die Stelle eines Wirtschaftsförderers zu bewerben, und weitere fünf für den Job als Clustermanager.