Neustart: Christa Stiegenroth und Michael Grüber haben einen neuen Raum für Kunst und Kultur

"Oops, I did it again". So geht es Michael Grüber. Jetzt hat er mit seiner Lebensgefährtin Christa Stiegenroth den nächsten Kreativraum.

Horb. Grüber: "Eigentlich wollte ich das nie wieder machen. Zuviel Arbeit. Doch jetzt kommt der Kick wieder in mir hoch, das gibt mir einen Schub."

Denn: Gut anderthalb Stunden vorher hatte Christa Stiegenroth vom Vermieter den Schlüssel bekommen. Grüber: "Der Vermieter sagte: Viel Spaß. Und dreht die Heizung nach den Veranstaltungen wieder runter."

Und damit kann der Kreativraum 2.0 durchstarten. Ein Erfolgsmodell. Denn: Im Sommer 2016 hatten Stiegenroth und Grüber den ersten Kreativraum in der Neckarstraße – neben der Caritas. Das Konzept: Jeder darf hier seine Kunst zeigen. Keine Miete, nur Spenden, Eintritt frei.

Egal, ob die Nordstetter Autorenlegende Karl Napf, Tanz und Bodypainting, Ausstellungen, die Eröffnung der Körper-Bilder-Tage oder das erste Diner en Blanche – immer wieder gab es neue Impulse im ersten Kreativraum in der Neckarstraße.

Und jetzt geht es wieder los. Durch Zufall konnte ein Raum gefunden werden. Wieder in der Altstadt.

Grüber: "Ich habe Donnerstagnacht schon Briefe an potenzielle Sponsoren geschrieben – dazu habe ich alle Mitglieder von Horb Aktiv angeschrieben." Und erste Ideen gibt es auch schon für den Kreativraum 2.0. Stiegenroth: "Weil ich neben meiner Lehrertätigkeit auch französische Mode anbiete, kann ich mir einen französischen Tag oder eine französische Woche vorstellen."

Grüber: "Ich war diese Woche an der Musikhochschule in Stuttgart. Fantastisch, was es dort an jungen Künstlern gibt, die Auftrittsmöglichkeiten suchen. Jazz-Konzerte – gibt es bisher extrem selten in Horb. Da wir auch den Tierschutz unterstützen, kann ich mir einen Vortrag von Else Schwenk-Anger von der ›Lobby für Tiere in Not‹ vorstellen."

In seinem Brief an Sponsoren schreibt Grüber: "Wir würden gerne mit einem ›Podium für junge Leute‹ ganz jungen Menschen musisch geprägter Schulen des Landes eine Auftritts- und Präsentationsmöglichkeit geben." Er schlägt den Sponsoren vor, die Fahrtkosten zu übernehmen.

Der Kreativraum 2.0. Er ist jetzt definitiv da. Die Ideen auch. Und die ersten Kreativen hirnen auch schon.

Starzachs Kunstort-Eleven-Macherin Monika Golla kommt zufällig vorbei. Als sie das mit dem Kreativraum hört, sagt sie: "Klasse. Da kann man bestimmt was tolles machen!" Fotograf Richard Menzel: "Interessant. Ich überleg mir was."

Wann geht es los? Wo ist der neue Kreativraum? Grüber lacht: "Jetzt wollen Christa und ich erst einmal den neuen Raum erobern und einrichten. Dann gibt es mehr."