Regina Schwenke. Foto: Hopp

Kiosk-Wirtin sieht sich von Bauhof-Laubbläser geschädigt. Mit gezielter Belästigung vertreiben?

Horb - Die Kiosk-Wirtin Regina Schwenke hat noch immer keinen neuen Pachvertrags-Entwurf – doch darüber sprach sie gestern Nachmittag mit dem Schwarzwälder Boten nur noch nebenbei.

Denn inzwischen ist sich Schwenke nicht mehr sicher, ob sie überhaupt noch Lust hat, nach diesem Sommer im Alten Freibad weiterzumachen.

"Ich bin sehr verärgert. Jetzt wird's hier so langsam unangenehm", so Schwenke. Ihr Verdacht: Die Stadtverwaltung will sie jetzt mit gezielter Belästigung vertreiben. Im Rathaus weist man diesen Vorwurf von sich.

Es war ein motorisierter Laubbläser, der gestern Schwenkes Unmut erregte. Das Gebläse, so die Wirtin, hat Pflanzenteile auf das Essen eines Gastes gewirbelt.

Wie der Gast selbst schilderte, hatte er beim Kiosk an einem Tisch nahe des Neckars Platz genommen und sich Schnitzel mit Pommes frites und ein Glas Weizen bestellt. Kaum stand das Essen auf dem Tisch, sei der städtische Mitarbeiter mit dem Laubbläser angerückt.

"Es flog gemähtes Gras in mein Essen", so der Gast. "Ich habe mit dem Kopf geschüttelt, doch der Stadtmitarbeiter hat nur freundlich gegrüßt und unbeirrbar weiter gemacht." Der Gast ist sauer: "Ich verstehe es, wenn die Leute hier nicht gerne herkommen."

Schwenke, die bislang auf eine neue Pachtvertragsverhandlung gewartet hat (wir berichteten), ist sich inzwischen nicht mehr sicher, ob sie überhaupt weiter machen will. "Es wird sehr schwierig, wenn die Gäste verärgert sind."Axel Blochwitz, städtischer Wirtschaftsförderer, hält Schwenkes Verhalten für kontraproduktiv. Zu dem Vorwurf, dass die Stadt gezielt gegen die Kioskpächterin vorgeht, sagt er: "Auf so eine Idee kommt bei uns keiner." Es sei üblich, dass bei einigermaßem trockenen Wetter Grünpflegearbeiten ausgeführt werden. Nicht nur beim Alten Freibad, auch in der Panoramastraße seien gestern Mitarbeiter des Bauhofes mit solchen Arbeiten beschäftigt gewesen.

Bei der Stadtverwaltung sieht man Schwenkes mehrfache öffentliche Kritik als Hindernis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Oberbürgermeister Peter Rosenberger sagte, die Stadtverwaltung sei weiter bemüht, den Konflikt beizulegen und mit der Kioskbetreiberin zu einer gemeinsamen Lösung zu finden. Ob das jetzt noch möglich ist?