Die Kaserne steht derzeit leer. Doch bald könnte wieder etwas Leben in das Gemäuer kommen. Foto: Hopp

Stadtverwaltung mietet Räume für Campus. Erweiterung mit Containerlösung abgelehnt.

Horb - Ein "Containerdorf" bekommt die Duale Hochschule nicht, um ihre wachsende Zahl von Studenten unterzubringen, doch es bahnt sich eine andere Lösung an. Die Stadtverwaltung öffnet gleichsam die Kasernentore für einen Teil der Studenten.

Die Zahl der Campus-Studenten stieg in den vergangenen Jahren stetig. 2006 waren noch 409 Studierende am Campus Horb, im vergangenen Jahr waren es 840, und der Trend geht nach oben. "Wir sind gespannt, ob wir im Herbst die 850 überschreiten werden", sagte Campus-Leiter Peter von Viebahn Anfang des Jahres.

Schon seit Längerem ist eine Erweiterung im Gespräch, und zwar in Form einer Containerlösung. Doch ein "Containerdorf" neben dem Campus Horb und in der Nähe der Anlagen der "Nach-Gartenschau" will die Stadt nicht. Das gab gestern der städtische OB/BM-Referent Christian Volk bekannt. Das Thema wurde am Dienstag bei einer nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung behandelt. Fazit: Die Stadt springt mit dem Segen des Gemeinderates als Investorin ein, mietet Kasernenräume von dem Kaserneneigentümer (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, BImA), richtet sie her und vermietet sie an das in Pforzheim residierende Amt Vermögen und Bau Baden-Württemberg, das für die Unterkunft des Campus zuständig ist.

Konkret handelt es sich um eine Fläche von 1000 Quadratmetern in dem "Stabsgebäude" nahe des Kaserneneingangs. Bis Oktober, zum Beginn des Semesters, will die Stadt die Räume so herrichten, dass die Studenten einziehen können. Die passende Einrichtung, so Volk, will der Campus selbst beisteuern. "Bis Oktober ist es ein enger Zeitplan", räumt Volk ein.

Gelände werde von einem Sicherheitsdienst überwacht

Zumal die Stadtverwaltung noch ein weiteres Problem lösen muss: Das als Campus-Standort genutzte Stabsgebäude muss baulich vom Rest der Kaserne abgetrennt werden, vermutlich werde man Bauzäune einsetzen. Ein Sicherheitsproblem sieht Volk indessen nicht; das gesamte Gelände werde von einem Sicherheitsdienst überwacht.

Das Campus-Provisorium soll für etwa fünf Jahre als Übergangslösung bestehen. Je nachdem, wie sich in dieser Zeit die Studentenzahlen in Horb entwickeln, werde danach entschieden, ob nicht doch ein Campus-Anbau fällig wäre, vermutet Volk.

Doch was ist, wenn ein Investor bei der BImA anklopft und die Kaserne kaufen will? Dieser Fall sei bereits mit der BImA abgeklärt; die vorübergehende Nutzung für den Campus sei gesichert.