Die Johanniterjugend macht sich startklar: Das Schulzentrum auf dem Hohenberg war ganz in der Hand der Jugendlichen, die es kaum erwarten konnten, Horb mit seinen besonderen Reizen zu erkunden. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Hilfsdienste: "Wimpelwettstreit" erfordert an 13 Stationen eine Reihe von Fähigkeiten / Eine Mini-Bahn zieht ihre Kreise

Im zweijährigen Rhythmus veranstaltet die Johanniter-Jugend aus Baden-Württemberg den "Wimpelwettstreit" – eine ihrer größten Jugendveranstaltungen, bei der neben dem Spaß auch Teamwork und Kreativität von den Jugendlichen gefordert wird.

Horb. In diesem Jahr war Horb Austragungsort dieser ganz speziellen Schnitzeljagd, bei der an 13 Stationen um Punkte für die Gesamtwertung gekämpft wurden. Die unterschiedlichen Stationen boten Abwechslung zwischen Bewegung, Erste-Hilfe-Wissen und kniffligen Aufgaben. So wurde der Gleichgewichtssinn auf einer Slackline herausgefordert, der Geschmackssinn beim Getränketesten geschult und der Gemeinschaftssinn beim klassischen Trageparcours gestärkt.

Cool auch die Herausforderung auf der Bobby-Car-Slalom-Strecke, die vom Jugendgemeinderat gestellt wurde. Hier mussten die Teilnehmer nicht nur die für sie eigentlich viel zu kleinen Fahrzeuge vorwärtsbewegen, sondern gleichzeitig auch noch einen Golfball auf einem Löffel balancieren, im Mund halten und möglichst mit ins Ziel bringen. Bei der Feuerwehrjugend durften die Jung-Johanniter ihr Geschick beim Schlauchkegeln unter Beweis stellen, und unterhalb des Flößerstegs sollten die Mini-Sanitäter einen Angler versorgen, der sich verletzt hatte.

Während die Teams mit Bollerwagen und zu Fuß unterwegs waren, ließen sich ihre "Chefs", die Regionalvorstände der einzelnen Bezirke, mit dem eigens dafür bestellten Freudenstädter Bähnle, früher liebevolle "Wackerle" genannt, durch Horb kutschieren, denn das Motto der Veranstaltung hieß: "S Bähnle zom Feschdle."

Los ging der zweitägige Event, mit dem man 40 Jahre Johanniter-Jugend feierte, schon am frühen Samstagmorgen. Das Schulzentrum auf dem Hohenberg war ganz in der Hand der Jugendlichen, die es kaum erwarten konnten, Horb mit seinen besonderen Reizen zu erkunden.

Organisiert und durchgeführt wurde der diesjährige Wimpelwettstreit von Lokführer Marius "Lukas" Friedrichson und seinem Heizer Juri "Jim" Harrer, die in entsprechender Montur die 66 Jugendlichen und ihre 55 Betreuer begrüßten.

"Ihr habt hier bei uns fast eine Eins-zu-eins-Betreuung", freute sich Regionaljugendleiter Friedrichson, der auch den Vorsitzenden des Ortsverbands Horb-Nagold, Gerald Imhof, begrüßen durfte.

Und noch ein – zumindest in Horb – recht prominenter Johanniter schaute bei diesem Auftakt des Wimpelwettstreits vorbei. Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger leistete seinen Ersatzdienst bei den Johannitern in seiner Heimatstadt Mannheim ab, wie er zur Freude der Anwesenden sagte. Nach dem obligatorischen Werbeblock für Horb betonte Rosenberger, wie wichtig der Dienst am Nächsten, den die Johanniter Tag für Tag leisten, sei. "Ihr vermittelt Werte", so das Stadtoberhaupt. Rosenberger ergänzte, dass die Johanniter noch nicht allzu lange in Horb aktiv sind, "aber man spürt sie, und ohne sie würde etwas fehlen", war sein erfreuliches Fazit.

In der Jugendorganisation der Johanniter in Baden-Württemberg setzen sich über 1000 Mitglieder ehrenamtlich in Jugendgruppen, Schulsanitätsdiensten, Jugendleitungen, Projekten und Aktionen ein. Sie engagieren sich für Kinderrechte, entwickeln Präventionskonzepte und bieten Kindern und Jugendlichen Freizeiten an. Und das dies der richtige Weg für ein sinnvolles Sozialengagement ist, dass zeigte diese sehr gut organisierte Geburtstagsparty.

Am Sonntagmorgen fand dann ein gemeinsamer Gottesdienst statt, der das Thema "Bähnle" nochmal berührend aufgriff.

So verglich Landespfarrer Christoph Schneider-Harpprecht das Leben mit einer Reise im Zug. "Unsere Reise ist individuell, wie wir selbst, ein jeder hält an anderen Stationen und hat verschiedenen Menschen, die ihn im Leben begleiten. Und auch die Johanniter sind bei der Reise mit dabei, ebenso wie Gott, der uns begleitet", so der Theologie-Professor.

Bei der abschließenden Siegerehrung durften sich in der Kategorie A (ab 16 Jahre), die Gruppe "Die Wombats" und in der Kategorie B (zwölf bis 15 Jahre) die Gruppe "Thadden I", beide aus dem Regionalverband Baden, über die begehrten Wimpel freuen, die zukünftig das Vereinsheim schmücken. Die "Sani Ebersbach" aus Ostwürttemberg wurden Sieger in der Kategorie C (sechs bis elf Jahre).