Betraer Feuerwehr absolviert Hauptübung
Von Heinrich Hellstern Horb-Betra. Mit einer interessanten Hauptübung, bei der die Menschenrettung und die Rettung eines Hundes im Mittelpunkt des Geschehens standen, demonstrierte die Betraer Abteilungswehr am Samstagnachmittag ihren guten Ausbildungsstand.
Als Übungsobjekt hatte Abteilungsleiter Jochen Thomaier das Café Blickfang in der Haigerlocher Straße ausgewählt. Übungsannahme war ein simulierter Wohnungsbrand, welcher auf Grund eines technischen Defektes ausgebrochen war. Beim Eintreffen der über die Leitstelle alarmierten Abteilungswehr, die mit 15 Feuerwehrleuten und dem LF 8 mit Schlauchwagen sehr schnell am Brandort eintraf, wurde eine Person und ein Hund vermisst.
Als Einsatzleiterin fungierte Annika Thomaier. Sie begann mit ihrer Gruppe sofort mit der Menschenrettung. Gleichzeitig unternahm die zweite Abteilung unter der Leitung von Gruppenführer Rainer Zimmermann den Wasseraufbau von einem rund 100 Meter entfernten Hydranten. Diese Gruppe begann ebenfalls mit den Rettungsarbeiten des auf der Dachterrasse befindlichen Hundes. Dabei bedienten sich die Feuerwehrmänner mit einem aus heutiger Sicht etwas zeitaufwendigen Leiterhebels. Damit ist es möglich, ein verletztes Tier in waagrechter Lage auf einer Trage abzuseilen.
In der Zwischenzeit wurde die vermisste Person außerhalb des Wohnhauses gefunden. Sie war ohnmächtig und konnte von den Feuerwehrmännern schnell wieder aus ihrer lebensbedrohlichen Situation gerettet werden. Erstmals wurde dafür von der örtlichen Wehr eine etwa 70 Kilogramm schwere Feuerwehrpuppe eingesetzt.
In der Manöverkritik erinnerte Stadtbrandmeister Markus Megerle daran, dass die Betraer Wehr beim jüngsten Brand im Sommer trotz Urlaubsausfälle bestens einsatzbereit gewesen war und es somit eigentlich keines weiteren Nachweises für den guten Ausbildungsstand bedurft hätte. Er ging auch auf den benutzten "Leiterhebel" ein, der wegen des großen Zeitaufwandes nur noch selten angewandt wird. Ortsvorsteher Andreas Schad bescheinigte den Feuerwehrleuten, fleißig geübt zu haben, denn jeder Griff habe gesessen.
Jugendleiterin Annika Thomaier nutzte die Gelegenheit, um bei den Zuschauern für den Nachwuchs zu werben. Die örtliche Abteilungswehr umfasst derzeit im Jugendbereich ein Mädchen und fünf Buben. Wer es sich von den Kindern ab neun Jahren zutraut, zur Feuerwehr zu kommen, ist eingeladen, jeweils 14-tägig am Montag von 17.45 bis 19.30 Uhr bei der Feuerwehrabteilung "reinzuschnuppern".