Über das Hotpants-Verbot an der Werkrealschule in Altheim berichten inzwischen sogar ausländische Medien. Foto: Klormann

Rosenberger: "Durch diese Story ist Horb in aller Munde." Medienrummel hat inzwischen etwas abgenommen.

Horb - Heiße Höschen im Sitzungssaal. Um das Thema "Hotpants-Verbot" kreisten im VTA offensichtlich auch die Gedanken der Gemeinderäte.

Nachdem zu Beginn Hans Schmid (CDU) scherzhaft den Schwabo-Reporter auf seine kurzen Hosen angesprochen hatte, legte OB Peter Rosenberger bei den Bekanntgaben los: "Ich habe heute mehrfach Anrufe von Radiosendern bekommen. Die interessanteste Anfrage kam aber von einem Mannheimer Lokalpolitiker: Ob man dort nicht Hotpants als Schulkleidung einführen könnte. Das Gute ist: Durch diese Story ist Horb in aller Munde."

Altheims Ortsvorsteher Andreas Bronner – auch Ex-Rektor: "Um es klipp und klar zu sagen: Die Schulleiterin hat richtig gehandelt. Was ich in 18 Jahren nicht geschafft habe, hat Bianca Brissaud seit ihrem Amtsantritt in drei Monate geschafft: Die Schule in Altheim bundesweit bekannt zu machen. Vielleicht hilft das, die Werkrealschule zu erhalten." Aufgrund sinkender Schülerzahlen könnte die WRS im Jahr 2017 vor dem Aus stehen.

Rosenberger betonte: "Die Rektorin hat individuell die richtige Entscheidung getroffen. Ich finde es gut, dass dadurch Werte vermittelt werden." Bronner stöhnte über den Medien-Hype: "RTL, SAT 1, Spiegel, Focus und die Bild-Zeitung haben bei mir angerufen. Gott sei Dank war meine Frau am Telefon, als N 24 anrief. Ich hätte ohnehin nicht viel Lust gehabt, etwas dazu zu sagen."

Unterdessen hat der Medienrummel an der Werkrealschule etwas abgenommen. "Es rufen deutlich weniger Medien an", so Schulleiterin Bianca Brissaud am Mittwochnachmittag. Am Dienstagnachmittag hatte sie sich doch noch entschlossen, einen Interview-Marathon zu absolvieren: RTL, Sat 1 und Co. standen im Schulflur Schlange. "Manche Medienvertreter sagten mir, dass sie sich ansonsten bei Schülern die Informationen holen würden. Mir war es wichtig, die Schüler zu schützen." Nun wird es wohl doch keine Pressekonferenz mehr geben, da die meisten interessierten Medien schon bedient worden sind. Das Thema wird in den verschiedensten Publikationen aber weiter besprochen – unter anderem beschäftigten sich auch die ersten ausländischen Zeitungen mit dem Hotpants-Verbot.