Horb neuer Jugendgemeinderat (von links): Siselle Oppermann, Dennis Kalus, Lukas Reimann, Tom Schmidt, Marie Alexandra Keck, Kenneth Tillery, Adrian Hrubik, Niklas Gauß, Roya Namazova, Tumi Tatah und Anna Magdalena Pagel sowie Irina Suchonos (nicht auf dem Bild). Foto: Straub Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendgemeinderat: Stimmkönig ist Tumi Tatah / Geringe Wahlbeteiligung macht Sorge

Horbs Jugend hat gewählt: Oberbürgermeister Peter Rosenberger gab den neuen Jugendgemeinderat in der "Red Bowl and Lounge" bekannt. Die geringe Wahlbeteiligung gab der großen Freude jedoch einen kleinen Dämpfer.

Horb. Mit dabei für eine Amtsperiode von zwei Jahren sind: Stimmenkönig Tumi Tatah (403), Irina Suchonos (397), Niklas Gauß (259), Tom Schmidt (252), Lukas Reimann (250), Roya Namazova (205), Adrian Hrubik (204), Anna Magdalena Pagel (178), Dennis Kalus (178), Kenneth Tillery (177), Siselle Oppermann (172) und Marie Alexandra Keck (167). Niklas Gauß, Irina Suchonos und Adrian Hrubik waren bereits in der vorhergehenden Amtsperiode mit dabei.

Lukas Reimann nun offiziell dabei

Lukas Reimann hatte den Jugendgemeinderat zuvor in beratender Funktion unterstützt. Er freute sich besonders. "Es ist wirklich wichtig für mich, das geschafft zu haben. Das ist jetzt eine ganz andere Hausnummer nun offiziell im Gremium zu sein", sagte er ernst.

Die Wahlbeteiligung lag jedoch bei lediglich 14 Prozent. 2016 waren es noch 21 Prozent (2014 waren es 19,8). Ein Ergebnis, was den Oberbürgermeister sichtlich nachdenklich stimmte. An allen Schulen habe man für die Wahl geworben. Jugendreferat, Stadt und der Jugendgemeinderat selbst hatten in Klassen Präsentationen gehalten. "Bei der ersten Wahl vor vier Jahren mussten wir uns noch selbst erfinden, diesmal haben wir alles Wissen gebündelt, um die Jugend zu erreichen", so Rosenberger. Doch wirklich angekommen ist dieser Einsatz scheinbar nicht. "Warum wollen die Jugendlichen ihre Chance nicht nutzen", fragte Rosenberger in den Raum, um danach gleich anzufügen: "Ich weiß, jetzt spreche ich natürlich genau zu den falschen, denn ihr habt euren Einsatz ja schon gezeigt", sagte der Oberbürgermeister zu den Kandidaten.

Am Abend der Verkündung des Wahlergebnisses wurden zudem die amtierenden Räte verabschiedet. Rosenberger bedankte sich bei ihnen mit einer Urkunde und einem kleinen Geschenk. Eine Besonderheit war, dass es noch eine 13. Urkunde gab, diese ging an Lukas Reimann, der in der vergangenen Amtsperiode zwar kein offizieller Jugendgemeinderat war, trotzdem aber bei jeder Sitzung mit dabei war. Ein ausdrückliches Lob von Rosenberger gab es für diesen Einsatz und der Oberbürgermeister rief auch die Kandidaten, die den Einzug ins Gremium verpasst hatten es Lukas Reimann nachzumachen. Die Konstituierung der neu gewählten Räte erfolgt am 6. Juni.

Der Vorsitzende des noch amtierenden Jugendgemeinderats, Paul Kreidler, ergriff noch das Wort. Er bedankte sich bei der "tollen Truppe" und vor allem bei Cornelia Schäfer, die den Jugendgemeinderat betreut. "Ohne Conny hätte das alles nicht so geklappt", sagte Paul Kreidler.

Mehr Werbung, mehr Einsatz, mehr Erfahrung und doch nur eine Beteiligung von 14 Prozent bei der dritten Jugendgemeinderatswahl. Wie kann das sein? An den Kandidaten hat es sicher nicht gelegen. Stolze 23 Bewerber gab es in diesem Jahr für die Wahl. Aus allen Horber Schulen, Bewerber jeden Alters und auch Mädchen wie Jungen waren gleichermaßen vertreten. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wahl 2018 waren demnach vorhanden. Mehr als 2500 Jugendliche im Alter zwischen 13 bis 21 Jahren waren dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Und doch ergriffen nur 363 von ihnen diese Möglichkeit. Das ist nicht nur schade für die Horber Jugend, weil sie ihre Chance zur Mitbestimmung nicht wahrgenommen hat, es ist auch schade für die Kandidaten, weil ihrem Engagement so wenig Interesse entgegengebracht wurde.