Die Ihlinger Jakobus-Band erfreute mit ihren weihnachtlichen Weisen das Publikum in der Liebfrauenkirche. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Jakobus-Band und Männergesangverein "Freundschaft" Talheim geben Weihnachtskonzert in der Liebfrauenkirche

Von Peter Morlok

Horb. Kranken und alten Menschen die frohe Botschaft von Christi Geburt und die damit verbundene vorweihnachtliche Atmosphäre direkt in die Stube oder ans Krankenbett zu bringen hat in Horb eine langjährige Tradition.

Die Jakobus-Band Ihlingen und der Männergesangsverein "Freundschaft" aus Talheim folgten dieser Tradition am Samstagnachmittag und besuchten die Bewohner der beiden Altenpflegeheime "Bischof Sproll" und "Ida von Toggenburg", um für sie weihnachtliche Weisen zu singen und zu spielen.

Nach diesem Besuch stand das Weihnachtskonzert in der Liebfrauenkirche, die von den älteren Horbern liebevoll "Kappel" genannt wird, an. Diese Aufführung wurde live ins benachbarte Hospital zum Heiligen Geist übertragen und erfreute so Patienten, Ärzte und Krankenhauspersonal gleichermaßen.

Peter Straub und sein Talheimer Männerchor eröffneten das gemeinschaftliche Konzert mit drei wunderschön interpretierten weihnachtlichen Liedern. Bei "Horch, wie hell die Glocken klingen" glänzten vor allem die Tenöre des Chors.

Den Hirten auf dem Feld wurden mit dem Lied "Friede auf Erden" die Angst genommen und nach "Freu dich Erd und Sternenzelt" wechselte der Dirigentenstab an Josef Gunkel, der mit seiner Jakobus-Band, einem Bläser-Ensemble, für konzertanten Klang im mächtigen Kirchenschiff sorgte. Die Weihnachtsklassiker "Alle Jahre wieder", "Herbei, oh ihr Gläubigen" und "Es ist ein Ros entsprungen" ertönten wohlmoduliert und erwärmten die Herzen der zahlreichen Zuhörer.

Die Ihlinger überzeugten im Laufe des Konzerts weiter mit einer ausgewogenen Zusammenstellung ihrer Lieder und einem facettenreichen, fein abgestimmten Zusammenspiel aller Register.

Wer die Dirigenten-Handschrift von Peter Straub kennt, der weiß, dass er sich nicht gerne nur am Althergebrachten anlehnt und sich ausschließlich auf die klassischen Weihnachtslieder konzentriert, sondern dass er gerne Klassik mit Moderne mischt. "Geh, ruft es von den Bergen" erklang daher das bekannte Spiritual "Go tell it on the mountain" flott und beschwingt aus den Lautsprechern.

Das bereits instrumental gehörte "Herbei, oh ihr Gläubigen", wurde anschließend von den 25 Talheimer Sängern teils in deutscher, teils in lateinischer Sprache intoniert, und der Wunsch "Frohe Weihnachten für euch alle" wurde ebenfalls zweisprachig – deutsch und englisch – gesungen.

Diakon Klaus Konrad versprach in einer alttestamentarischen Lesung Trost und Verheißung und rezitierte in einem Auszug aus dem Matthäus-Evangelium von dem Geheimnis der wunderbaren Geburt Jesu. Diese geistigen Impulse waren eine Bereicherung des Konzertes, das zum Ende im Zusammenspiel der Ihlinger Bläser und der Talheimer Sänger seinen Höhepunkt fand.

Beim bekannten Lied "Tochter Zion" waren alle Besucher eingeladen mitzusingen und beim Schlusslied "Heilige Zeiten" – besser bekannt als der "Andachtsjodler" – wechselten sich Band und Chor ab, um sich im furiosen Schlussakkord musikalisch zu vereinen.

"Es war der festliche Höhepunkt des gesanglichen Jahres", wie nicht nur Franz Rupp, der Vorstand des Talheimer Chores, feststellte. Die Besucher waren begeistert und die winterliche Stimmung im verschneiten Horb sorgte auch beim Verlassen der Kirche für weitere weihnachtliche Stimmung an diesem vierten Adventswochenende.

Das Konzert hat insgesamt 520 Euro zugunsten der Liebfrauenkirche erbracht.