Das Land Baden-Württemberg will das Hochwasser-Warnsystem verbessern. Foto: Archiv-Foto: Hopp

Prävention bei Katastrophen: Land unterstützt Gemeinden mit dem Flutinformations- und Warnsystem FLIWAS.

Horb - Große oder extrem große Hochwasserereignisse wie im Sommer 2013 in Deutschland – im Stadtgebiet Horb in Mühringen – oder vor wenigen Tagen in Sardinien verdeutlichen immer wieder, wie wichtig es ist, beim Hochwasserschutz nicht nachzulassen.

Insbesondere die Städte und Gemeinden sind gefordert, sich gut vorzubereiten und für mögliche Hochwasserereignisse gerüstet zu sein. Wie sich auch im Fall von Mühringen zeigt: Die Vorbereitung auf große und auf extreme Hochwasserereignisse, die selten eintreten, aber extrem hohe Risiken bergen, ist eine große Herausforderung.

Das Land Baden-Württemberg will deshalb die Städte und Gemeinden bei der schwierigen und anspruchsvollen Vorbereitung auf Hochwasserereignisse unterstützen. Zum Beispiel durch die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten, in denen modelltechnisch Überflutungsrisiken flurstücksgenau dargestellt werden. Um den Aufbau eines kommunalen Hochwasser-Krisenmanagements zu fördern, müssen den Kommunen die Daten aus den Hochwassergefahrenkarten in handhabbarer Form zur Weiterverarbeitung bereitgestellt werden. Auch hier ist das Land mit FLIWAS zur Unterstützung der Kommunen bereit. Mit dem Flutinformations- und Warnsystem FLIWAS unterstützt das Land laut Angaben des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft die Kommunen in zwei Richtungen: FLIWAS ist zum einen ein Arbeitsinstrument für die Aufstellung von Hochwasser-Alarm- und Einsatzplänen. "Ohne ein solches Instrument ist die Verarbeitung der jetzt verfügbaren, sehr umfangreichen Hochwasserinformationen nicht mehr zu leisten", teilt das Ministerium mit.

Zum anderen unterstützt FLIWAS eine Dateninfrastruktur für Hochwassermanagement-Informationen, damit die Städte und Gemeinden untereinander, aber auch mit den Landratsämtern im Hochwasserfall besser zusammenarbeiten können. Aktuell plant das Land die Weiterentwicklung von FLIWAS in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden des Landes. Voraussetzung für die Weiterentwicklung ist, dass sich möglichst viele Kommunen an der Kooperation FLIWAS beteiligen, um im Verbund die Finanzierung gewährleisten zu können.

Ende des Monats findet dazu in Stuttgart die 4. Arbeitstagung der Land-Kommunen-Kooperation FLIWAS statt, zu der alle Gemeinden, Städte und Landkreise von Baden-Württemberg eingeladen sind. Entschieden wird über die Weiterentwicklung von FLIWAS bis Mitte 2014.

Hochwasseralarm- und -einsatzpläne, so teilt das Ministerium weiter mit, können mit Hilfe von FLIWAS automatisiert, vernetzt und auf einfache Weise aktualisiert werden. "Dank zentraler Datenhaltung und Webtechnologie ist FLIWAS räumlich unabhängig und kann auf jedem PC mit Internetzugang genutzt werden."

Weitere Informationen: www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/83910www.kivbf.de/fliwas