Vereine: In der Rexinger Zunft schwelt ein Konflikt

Horb-Rexingen. "Aufgrund des anstehenden Wahlmarathons möchte ich mich relativ kurz halten", betonte der Zunftmeister und Vorsitzende der Narrenzunft Rexingen, Mario Kamphoff, bei der Hauptversammlung im Gasthaus Sonne.

Die vergangene Fasnetssaison habe der Vorsitzende positiv in Erinnerung. Die vereinseigene Veranstaltung wurde zudem gut besucht und erwies sich auch aus finanzieller Sicht als Erfolg. "Weniger erfolgreich war ein kleiner Disput mit der Stadt Horb bezüglich der Reinigungskosten", verriet Kamphoff, der die genaueren Ausführungen zu dem Thema Maik Sothmann (Kommissarischer Schriftführer und Kassier) überließ. Anscheinend führte ein Defekt an der Reinigungsmaschine dazu, dass die Mitarbeiter der Reinigungsfirma die Johanniterhalle per Hand säubern mussten. Hierfür berechnete die Stadt angeblich die Arbeitszeit von fünfeinhalb Stunden, wodurch Kosten von 600 Euro entstanden seien. Laut Aussagen des Vorstands seien die Mitarbeiter allerdings nur dreieinhalb Stunden zugange gewesen. Bei der Stadt sei der Vorstand mit seinem Protest auf taube Ohren gestoßen. "Dann müssen wir nächstes Jahr eben jemanden bestellen, der die Zeiten überprüft", verkündete der Vorsitzende. Außerhalb der närrischen Zeit veranstaltete der Verein zum letzten Mal das "Rock- und Horrorlabyrinth" und nahm unterstützend an dem Event "Unsere Stadt feiert" teil. Dankend erwähnte der Zunftmeister die Familie Gekle, die persönlich der Versammlung beiwohnte: "Ohne die Zur-Verfügungsstellung des Maislabyrinths wäre die Veranstaltung nie möglich gewesen." Ohne den Rückhalt im Verein könne eine solche Veranstaltung und der damit verbundene Aufwand jedoch ebenso nicht bewältigt werden. Dies kristallisierte sich bereits im Jahr 2016 heraus, als während der Mitgliederversammlung die Veranstaltung in Frage gestellt wurde.

Viel Aufwand, aber kein Erlös beim "Rock- und Horror-Labyrinth"

Doch auch der finanzielle Erfolg brachte den Narrenrat ins Grübeln. "Wenn der Aufwand den Erlös vollständig auffrisst oder gar ins Minus treibt, dann sollte man, so schön es auch war, aufhören", konstatierte Kamphoff. Die Aussprache zu den Berichten der Vorstandschaft erfolgte prompt. Als Erster unterbrach Kassenprüfer Dirk Heilken den Bericht des Vorsitzenden und bemängelte die Kommunikation innerhalb des Vereins. Für die Mitglieder sei lange nicht klar gewesen, dass die Veranstaltung künftig nicht mehr stattfinden wird. "Stattdessen habt ihr das einfach in euren What’s-App-Gruppen entschieden?", fragte Heilken den Vorsitzenden, der sich dazu erst in einem nichtöffentlichen Teil der Versammlung äußern wollte. Zu der Veranstaltung "Unsere Stadt feiert" wollte der Vorsitzende öffentlich ebenfalls kein Statement abgeben. Auch Eugen Gekle ergriff das Wort und äußerte sich enttäuscht über den mangelnden Informationsfluss und die plötzliche Entscheidung der Narren. Seit vergangenen Februar habe Gekle zudem um einen Termin gebettelt, um das nächste Rock- und Horrorlabyrinth in seinem Flyer mit aufnehmen zu können. Dieser betreibe die Planungen für das Maislabyrinth bereits ein Jahr im Voraus. "Acht Tage vor der Veranstaltung habe ich dann erfahren, dass es künftig nicht mehr stattfindet", ärgerte sich Gekle. Die Narren brachten Gekle ihr Bedauern zum Ausdruck und entschuldigten sich für die Unannehmlichkeiten.

Aktuell zählt der Verein 48 aktive Mitglieder, neun Leihhästräger und 19 Kinder (Narrensamen), was aus dem Bericht von Sothmann hervorging. An sechs Veranstaltungen nahmen die Narren in der vergangenen Saison in Rexingen teil. Ferner beteiligte sich die NZ an sieben Fasnetsumzügen sowie bei acht Abendveranstaltungen. In seinem Ausblick machte Kamphoff auf das 25-jährige Bestehen der NZ aufmerksam, was die Narren in diesem Jahr mit einem zweitägigen Fest am 11. und 12. Januar gebührend feiern wollen. Die Hexentaufe werde im kommenden Jahr von den "Muggaverbrennern Rexingen" ausgerichtet. "Am allerdringendsten benötigen wir jedoch einen Schriftführer", betonte Kamphoff, der Sothmann seinen besonderen Dank für die kommissarische Übernahme des Amtes aussprach. Der anschließende Kassenbericht sorgte für Gesprächsbedarf bei den Versammelten, während sich der Tagesordnungspunkt Neuwahlen als Geduldsprobe für die Vorsitzenden herausstellte (Bericht folgt).