Am Krankenhaus in Songa laufen die Bauarbeiten für einen Verwaltungstrakt. Foto: Schach Foto: Schwarzwälder Bote

Spenden: Rotary-Club Horb/Oberer Neckar unterstützt weiterhin Klinik in Burundi / Austausch geplant

Vor knapp zehn Jahren – nämlich 2009 – hat sich der Rotary-Club Horb/Oberer Neckar dem Krankenhaus in Songa im afrikanischen Burundi angenommen. Jetzt läuft die Klinik, doch für größere Anschaffungen ist man noch auf Spenden angewiesen.

Horb. Im August war Rainer Schach, Arzt aus Altheim und Mitglied im Rotary-Club, das letzte Mal in Burundi. Zwei Wochen lang hat er sich vor Ort ein Bild von der Situation der Klinik gemacht. Und was er gesehen hat, hat ihm gefallen, wie er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten berichtet. "Momentan ist es in Burundi relativ friedlich und das Krankenhaus ist von den Unruhen nicht tangiert", erzählt Schach. Das sind gute Nachrichten, denn die vergangenen zwei bis drei Jahre ging es in Baden-Württembergs afrikanischem Partnerland hoch her. "Ich war zwar jedes Jahr unten, aber die Situation war schwierig", so Schach. Doch jetzt habe sich die Lage stabilisiert.

Das Krankenhaus hat mit Unterstützung des Rotary-Clubs Horb/Oberer Neckar seine Bettenkapazität von 30 auf 100 erhöhen können. Außerdem wurde ein zweiter OP, eine Röntgenstation und eine Kinderklinik mit etwa 60 Betten angebaut, berichtet Schach. Laut Wolfgang Kronenbitter, dem Vorsitzenden des Rotary-Hilfe-Vereins, sind insgesamt etwa 250 000 Euro an Spendengeldern aus Horb und Umgebung in das Krankenhaus in Songa geflossen.

"Momentan wird ein Verwaltungstrakt mit Ambulanzen gebaut. Der soll im nächsten Jahr fertiggestellt werden", so Schach. Von Seiten des Rotary-Clubs sei jetzt geplant, erst mal nur noch einzugreifen, wenn Bedarf an medizinischem Gerät besteht. So soll Rotary die Ausstattung des neuen Traktes im Wert von etwa 5000 Euro finanzieren. "Es ist jetzt an der Zeit, ein bisschen Abstand zu nehmen und von Weitem zu sehen, ob es läuft oder nicht", meint Schach. Und Kronenbitter ergänzt: "Das Projekt war ja von Anfang an als Hilfe zur Selbsthilfe angelegt."

Betrieb trägt sich selbst

Das scheint funktioniert zu haben. Der laufende Betrieb mit sechs Angestellten – darunter drei einheimische Ärzte – trägt sich weitgehend selbst. "Und Burundi hat damit zumindest ein Entwicklungsprojekt, das wirklich funktioniert", sagt Schach. Trotzdem ist die Zusammenarbeit mit den Afrikanern natürlich nicht beendet. Der Rotary-Club plant vielmehr, einen internationalen Austausch ins Leben zu rufen. "Da das Land jetzt sicher bereist werden kann, gibt es einige Studenten, die gerne in der Klinik ihre Auslandsfamulatur machen würden", berichtet Schach. Dafür könnte dann auch Fachpersonal aus Burundi für drei Monate an das Klinikum in Freudenstadt kommen. "Meiner Meinung nach bringt das mehr, als wenn deutsche Chirurgen für 14 Tage nach Burundi kommen und dort dann einige schwierige Operationen durchführen. Operieren lernt man eben nicht in zwei Wochen", so der Altheimer Arzt.

Und obwohl nicht immer alles rund laufe, und der medizinische Stand in Burundi in etwa mit dem in Deutschland vor zehn Jahren zu vergleichen sei, habe man doch einiges bewirkt. "Es gibt jetzt immerhin überhaupt medizinische Versorgung in Burundi, das wäre ohne die Klinik nicht so", resümiert Schach.

Weitere Informationen: Weitere Informationen sowie Spenden-Konto online unter www.rotary1830.org/Horb-Oberer-Neckar/projekte