FSJlerin Luna Rohde geht in Dettingen für Risikogruppen einkaufen / Neue Erfahrungen

Während die Bundesregierung das Kontaktverbot über die Osterferien ausgeweitet hat, schließt sich der Tennisclub Dettingen der Nachbarschaftshilfe an. Und setzt dabei auf seine FSJlerin Luna Rohde, die nun für Risikogruppen einkaufen geht.

Horb-Dettingen. Eigentlich betreut und begleitet sie Grundschulkinder im Sportunterricht. Doch da die Schulen geschlossen sind, bleibt Luna Rohde nichts anderes übrig, als daheim zu bleiben. Die 19-Jährige ist seit Sommer 2019 in den Schulen und beim TC Dettingen aktiv, hat etliche Seminare besucht und hat bereits die Übungsleiterlizenz erhalten. Die derzeitige Phase ihres FSJs hatte sie sich dabei natürlich ganz anders vorgestellt. "In den Schulen wäre Schwimmtag gewesen und Jugend trainiert für Olympia Fußball – da sind wir weitergekommen. Hier wäre jetzt einiges angestanden. Ich weiß nicht, ob es noch stattfinden kann – vor allem zeitlich betrachtet. Und das finde ich ziemlich schade, weil das alles sportliche Bereiche gewesen wären, die halt auch sehr gut zu meinem FSJ passen würden", bedauert die 19-Jährige die Situation. Trotzdem glaubt sie, dass mit der Nachbarschaftshilfe jetzt ganz neue Erfahrungen auf sie zukommen werden.

Seit vergangener Woche ist Luna Rohde immer montags und mittwochs von 13 bis 18 Uhr erreichbar. Bei ihr können Menschen, die Risikogruppen angehören und in Dettingen wohnen, Bestellungen für Produkte des alltäglichen Lebens abgegeben.

Dienstag und Donnerstag werden die Einkäufe dann ausgeliefert. Die Übergabe der Bestellungen erfolge dabei natürlich mit Rücksicht und Abstand, um eine Ansteckung zu vermeiden. Die Bezahlung erfolge bei der Auslieferung der Bestellungen. Aus Eigenschutz können jedoch keine Quarantänehaushalte beliefert werden.

Der TC betont zudem, dass das Angebot vor allem auf Personen ohne soziale Kontakte abziele. Es sollte nur in Anspruch genommen werden, wenn keine Hilfe durch Freunde und Familie möglich sei. Es sollte nicht aus "Bequemlichkeitsgründen genutzt werden", erklärt der Tennisclub Dettingen.

"Bisher haben wir noch nicht mitbekommen, dass jemand in Dettingen eine solche Hilfe benötigt, wir machen das also eher vorsorglich", erklärt die 19-Jährige. Die Idee sei ihr von zwei Seiten zugetragen worden. Zum einen von ihrem Arbeitgeber, der Baden-Württembergischen Sportjugend (BWSJ), und von Frercks Hartwig. "Er hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte", sagt die FSJlerin aus Dettingen.

Durch umfassende Werbung hoffen Luna Rohde und der TC jetzt, vor allem die Älteren in der Bevölkerung zu erreichen. Bislang habe es noch keine Anfragen gegeben, aber das Angebot sei ja noch ganz neu und müsste die Zielgruppe erst erreichen.