Ortsvorsteher Theo Walz (rechts) und Stadtwerke-Leiter Eckhardt Huber (Zweiter von links) sowie Vertreter des Unternehmens Brain4kom und die ersten zwei angeschlossenen Kunden freuen sich auf das schnelle Internet in Dettlingen. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Breitband: Ab sofort gibt es hier schnelles Internet / Mühlen könnte blitzschnell folgen

Das ist fast wie Weihnachten: Dettlingen hat seit gestern schnelles Breitband-Internet. Und Mühlen könnte schon nächste Woche dran sein.

Horb-Dettlingen. Kein Wunder, dass Stadtwerke-Chef Eckhardt Huber, Alexander Siebnich von Brain4kom, Ortsvorsteher Theo Walz sowie Doris Wagner und Olaf Saeger im Sportheim um die Wette strahlten: Denn die beiden Bürger sind die ersten, die für das schnelle Internet freigeschaltet wurden.

Ortsvorsteher Walz: "Wir warten schon lange auf das schnelle Internet. Mit der Freischaltung heute startet ein Schritt, mit der unser Dorf Zukunft hat. Bei uns in Dettlingen ist die Not mit am größten, und deshalb sind wir froh, dass wir nach Talheim der zweite Ort sind, der ans schnelle Internet angeschlossen wurde."

Das war vor knapp zwei Jahren. Doch dass es in Dettlingen so lange gedauert hat, das liegt nicht an unseren Stadtwerken, wie deren Chef Eckhardt Huber erklärt: "Wir haben den Antrag auf Landesförderung im April 2015 gestellt. In der Zwischenzeit wechselten die Ansprechpartner und die Förderbedingungen, so dass wir im Oktober letzten Jahres den Antrag noch einmal stellen mussten. Der wurde uns Ende Mai diesen Jahres bewilligt." Weil die Stadtwerke die Tiefbauarbeiten schon ausgeschrieben hatten, starteten die eigentlichen Bauarbeiten für den Anschluss von Dettlingen im Juli. Und hier kam auch noch ein geologisches Gutachten dazwischen, welches die Stadtwerke als "›Breitband-Bauer" auch noch plötzlich für die insgesamt gut 1000 Meter lange Strecke bei der Bahnüberführung abliefern mussten.

Jetzt gibt es zwei "Riesen-Verteilkästen" in Dettlingen. Hier kommt das Glasfaser-Kabel an. Über einen Verteiler wird das Internet über Kupferkabel dann an die Haushalte weitergeleitet – also auch dorthin, wo Doris Wagner und Olaf Saeger wohnen. Die beiden können jetzt mit 50 M/Bit pro Sekunde surfen.

Auch gut, so erzählen Stadtwerke-Chef Huber und Siebnich von Brain4Kom: Auch Mühlen ist schon fast so weit. Siebnich: "Der Tiefbau ist fertig, die Unterverteilstationen zwischen Glasfaser und Kupfer sind fertig. Ende der letzten Woche haben wir auch den Anschluss auf die Telekom-Verteiler gestartet. Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten im November angeschlossen sein werden."

Das heißt: Auch Mühlen kann jetzt blitzschnell schnelles Internet haben.

Doch wie geht es jetzt mit dem Dießener Tal weiter? Dettlingen hat jetzt wenigstens über Kabel schnelles Internet. Doch Teile liegen im Datenfunk-Funkloch. Nach Dießen ist es noch schlimmer. Eckardt Huber: "In Dießen ist alles vorbereitet. Wir warten jetzt auf den Förderbescheid, um endlich auch Dießen über Dettlingen anschließen zu können. Allerdings ist noch nicht klar, welche der von uns vorgeschlagenen beiden Trassen wir genehmigt bekommen." Deswegen kann es hier noch dauern. Aber wenigstens Dettlingen und bald auch Mühlen können sich freuen. Übrigens: Der Anschluss von Dettlingen ans schnelle Internet hat insgesamt 132 000 Euro gekostet, von denen gut 30 Prozent Zuschuss vom Land getragen werden.

Und während Wagner und Saeger hoffen, nach dem Fototermin am Verteilerkasten vielleicht schon einen Film im Internet streamen zu können oder blitzschnell Fotos verschicken können, hat Ortsvorsteher Walz noch andere Hoffnungen: "Wir haben noch ein paar Bauplätze frei. Mit 50 M/Bit-Internet hoffen wir, dass wir die jetzt besser losbekommen."