Brunhilde, alias Lena Breuling, fand treffende Worte für die "Gute alte Zeit". Foto: Fischer

Fleggafasnet Rexingen nimmt das Dorfgeschehen aufs Korn. "Brunhilde" plaudert über die alten Zeiten.

Horb-Rexingen - Die Begrüßung von Ortsvorsteherin Birgit Sayer war sehr herzlich: "Buntes Programm mit Musik und G’schwätz, dass Ihr Euch nicht heben könnt auf die Plätz. Wir werden oft unterschätzt, aber wir haben ein vollkommenes Wir-Gefühl. Ein jeder im Ort ist herzlich willkommen und er wird überall gut aufgenommen."

Das Programm begann schwungvoll mit dem Showtanz der Jugendgruppe. Die Darbietung war perfekt, die Synchronisation der Bewegungen war optimal abgestimmt, eine bewunderwerte gut durchdachte Choreographie. Dann sang ein Bulldogfahrer zu poppiger Melodie, dass er gern damit fährt: "I ha a Bulldog und am Samstag geh i nau in Wald und mach Holz."

Ein Höhepunkt des Programms war Aislan Coracao aus Brasilien. Er ist Musiklehrer und Opernsänger. Zuerst sang er eine Opernarie mit gewaltiger Stimme und dann ein brasilianisches Lied voll Schwung und Temperament.

Die Hitparade der vortragenden Künstler, die große Sänger imitierten, sorgte für super Stimmung im Saal. Die Songs die jeder kennt, wurden wunderbar parodiert: "I bin a Dorfkind", die "Fischerin vom Bodensee", "Ein Stern" von DJ Ötzi, Lieder von Heino Roberto Blanko, den Klostertalern und viele andere.

Das "Fleggag’schwätz" von Lothar Sayer, Achim Gunkel und Ferdinand Singer sorgte für allgemeine Erheiterung. Zu jeweiligen passenden Melodie wurden Missstände angeprangert. Viele Häuser sind abbruchreif und vom Taubendreck verschmiert. Der Refrain erklang in Anlehnung ans Münchner Hofbräuhaus: "Oans zwao gschissa". Die Straßenverhältnisse wurden melodisch unterlegt kritisiert. Schnell alles tun, solang die Schächte halten. Die Kirchturmuhr wurde natürlich auch besungen mit der Melodie von Paul Panther "Wer hat an der Uhr gedreht". Die Kirche wird renoviert, auch die Elektrokabel werden erneuert. Somit war auch die Kirchenuhr stillgelegt. Da konnte ein Rexinger Rentner nicht mehr schlafen, es fehlten die Glockenschläge der Uhr. Er bekam einen guten Tipp: "Nimm doch deinen Schreibtisch von deinem alten Arbeitsplatz mit, dann wirst du wieder gut schlafen können." Brunhilde, alias Lena Breuling, fand treffende Worte für die "Gute alte Zeit". Es war alles besser, früher sind B’soffene nach Haus, heut hängt man ein Schild dran: "Außer Betrieb bin bald zurück." Das Gemüse kam noch vom Garten, Kinder haben mit Murmeln gespielt, hatten kein Handy. Wie hat die ältere Generation das überlebt? Ohne Handy, Computer und iPad? Erstaunlich, dass ältere Menschen noch immer gern und bewusst leben ohne Entzugserscheinungen. Zum Abschluss begeistere die Showtanzgruppe der Jugend das Publikum mit flotten Tänzen zu vielen Rock- und Pop-Melodien.