Wie die Region bei S 21 "zum Zuge" kommt: Politiker haken nach. Foto: Hopp

Landkreis nimmt Stellung zu Bahnverkehrs-Planung: Schnelle Anbindung an Stuttgart wichtig.

Kreis Freudenstadt - Ausschlaggebend für die deutliche Befürwortung von Stuttgart 21 dürfte wohl für viele Bürger in der Region die Beschleunigung der Gäubahnverbindung in Richtung Flughafen und Neue Messe Stuttgart gewesen sein.

Nun sorgt der im Rahmen des Filderdialogs neu eingebrachte Vorschlag von Verkehrsminister Winfried Hermann, die Gäubahn über Rottenburg-Tübingen-Reutlingen in Richtung Flughafen zu lenken, für große Sorgen bei den politischen Vertretern des Landkreises Freudenstadt. In einem Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung am Donnerstagabend im Stuttgarter Landtag haben Landrat Klaus Michael Rückert sowie die Oberbürgermeister Peter Rosenberger (Horb) und Julian Osswald (Freudenstadt) klar Stellung zu den bisherigen Planungen für Stuttgart 21 bezogen.

"Das Ergebnis der Wahl darf nicht verfälscht werden", so Peter Hauk, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag. Hauk unterstützt die Ansichten aus dem Landkreis Freudenstadt. Er betonte, dass sich das Land nur am Projekt Stuttgart 21 beteiligt, weil sich hierdurch erhebliche Verkehrsbeschleunigungen in Baden-Württemberg ergeben. Der Vorschlag von Hermann würde durch die Verlängerung der Gäubahn nicht nur die Anbindung der Region Freudenstadt nach Stuttgart um zirka 20 Minuten verlangsamen, sondern auch die angestrebte ICE-Durchlassverbindung von Zürich über Stuttgart und Nürnberg nach Berlin in Frage stellen.

Auch für Rückert ist ganz klar: "Das Ergebnis der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 muss umgesetzt werden." Die Verkehrsanbindung der Region Freudenstadt nach Stuttgart würde sich durch die Beschleunigung der Gäubahn qualitativ deutlich verbessern. Im gesamten Landkreis könnten dann 122 000 Bürger von Stuttgart 21 profitieren. Die Fahrzeit zum Stuttgarter Flughafen und zur Neuen Messe würde sich um 20 Minuten reduzieren. Osswald ist überzeugt, dass bei der Abstimmung über Stuttgart 21 für die Bürger der Region Freudenstadt vor allem diese schnellere und umsteigefreie Anbindung nach Stuttgart ausschlaggebend für das klare Votum war.

Rosenberger betonte, dass gerade für Horb, als direkten Knotenpunkt für die Gäubahn, die ursprünglichen Planungen zu Stuttgart 21 ein wichtiges Wirtschaftsförderungssignal sei. Er ergriff auch das Wort für die Interessensgemeinschaft "Gäu-Neckar- Bodensee-Bahn". Hier sehen die aktuellen Ausbauplanungen der Gäubahn eine Reduzierung der Fahrzeit auf der Strecke Zürich-Stuttgart von 16 Minuten vor. Durch diese Optimierung können sämtliche Fernzuganbindungen in Zürich und Stuttgart erreicht werden.