Rameza Bhatti, Sabine Grammelspacher und Maniza Bhatti trafen sich zum interreligiösen Café, das im Familienzentrum stattfand. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Kulturen: Interreligiöses Café in den Räume des Horber Familienzentrums / Nächster Gesprächskreis am 23. Juni ab 10 Uhr

Horb. Im Namen der Frauenorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat Calw/Freudenstadt und der katholischen Erwachsenenbildung Kreis Freudenstadt (KEB) luden Rameza Bhatti und ihre Schwester Maniza zum zweiten interreligiösen Café in die Räume des Horber Familienzentrums ein.

Angebot für alle Frauen jeden Glaubens

Die beiden jungen Frauen richten sich mit ihrem Angebot an alle Frauen jeden Glaubens, die Interesse am interreligiösen Austausch haben. Ziel der Veranstaltung soll es sein, durch aufschlussreiche und ungezwungene Gespräche, den Dialog anzuregen und den unterschiedlichen Ansichten über Religion Raum zu geben und zugleich interreligiöse Kontakte zu knüpfen.

"Wo Menschen einander begegnen, verfallen Ängste und Vorurteile. Wo Menschen miteinander sprechen, entsteht Verständnis füreinander", stand in der Einladung zu diesem Treffen, das nun in regelmäßigen Abständen immer am Samstagvormittag von 10 bis 12 Uhr im Familienzentrum im Mühlgässle 10 stattfindet.

Obwohl beim jüngsten Treffen leider nur Sabine Gramelspacher aus Dießen Zeit für einen Dialog fand, entstand doch so etwas wie eine Art der lebendigen Suche nach einem gemeinsamen Nenner, nach einer Gemeinsamkeit in den Unterschieden der religiösen Prägung. Auf der einen Seite zwei moderne junge Frauen, die ihre muslimischen Glauben nach den Gesetzen des Korans und ihrer Glaubensgemeinschaft leben, auf der anderen Seite die katholisch erzogene und aufgewachsene Christin Sabine Grammelspacher. Sehr tiefgreifende, doch teilweise auch recht auseinandergehende Meinungen bildeten so die Grundlage für das erste gemeinsame Gespräch.

Allein schon dieses Treffen, der offene Umgang miteinander, das vorsichtige Herantasten an unterschiedliche Betrachtungsweisen, die ernsthaften Bemühungen, sich nicht gegenseitig bekehren zu wollen, hob die Möglichkeiten, die ein solch interreligiöser Gesprächskreis bietet, hervor. Hier könnten die Frauen, wenn sie denn die Zeit fänden, ihre Fragen und Meinungen zu den unterschiedlichsten Themenfeldern und Glaubensfragen auf eine breite Basis stellen.

Vielfältiger Interpretationsraum

Die Einladung zu dieser spannenden Begegnung der Religionen besteht nach wie vor. Der nächste Treff wird am 23. Juni wieder am Samstag von 10 bis 12 Uhr im Familienzentrum stattfinden.

Vielleicht schaut dann auch jemand vom KEB vorbei oder eine Dame aus der evangelischen Gemeinde fände Zeit, sich in den Dialog einzubringen. Männer sind bei diesem Treffen jedoch nicht erwünscht, denn das Angebot richtet sich nur an Frauen. "In diesem geschützten Raum würden wir gerne den großen Interpretationsraum, den die Bibel und der Koran bietet, diskutieren, hinterfragen und beleuchten", so der Wunsch der beiden Initiatorinnen, die ein aufgeklärtes Bild des Islam leben.

Weitere Informationen: Rameza Bhatti, E-Mail: calw@lajna.de