Ortsvorsteherin Andrea Haigis rückte schweren Herzens den Schlüssel an Zunftmeister Karl-Heinz Hurm raus. Foto: Henger Foto: Schwarzwälder Bote

Rathaussturm: Dettinger rufen Drexit aus

Horb-Dettingen (mh). Dettingen war 126 Tage in Frauenhand und wird nun bis Aschermittwoch von den Narren regiert. Die ganze Schneckengraberzunft mit dem Narrenvolk versammelte sich gestern Abend vor dem "Schloss" und forderten lautstark von der Ortsvorsteherin Andrea Haigis den Rathausschlüssel.

Der Zunftmeister meinte, die Dettinger haben ihren eigenen Plan, "wir brauchen die Horber nicht" und sprach sich für den Dexit aus. Das Radwegekonzept nahm er auf die Schippe, denn dort wird nochmals eine Brücke über den Neckar geplant. Das Horber Hallenbad ist hoffentlich schneller fertig saniert, als die Bauzeit des Berliner Flughafens. Ein Dettinger war zu bequem, den Hund auszuführen und so ließ er diesen kurzerhand auf seinem Laufband im Keller seinen Auslauf absolvieren, wusste der Zunftmeister zu berichten.

Danach forderte die Narrenschar lautstark den Schlüssel, doch Haigis rückte den Schlüssel schweren Herzens raus.

Sie sprach von der marode Schule und die Müllferkel im Flecken an. Die könnten doch ihre Hinterlassenschaften in Horb vor Herzogs Arkaden schmeißen. Einen Swingerclub könnten doch die Horber ins Leucogebäude machen, dann würde die Stadt auch Gewerbesteuer einnehmen. "Die einzige Möglichkeit für Dettingen ist der Drexit", so Haigis. "Wir schließen uns Empfingen an." Die haben nämlich Geld und der Bürgermeister Ferdinand Truffner würde sich auch freuen. In Dettingen gibt es nämlich kein hätte, wäre, wenn, sondern hier heißt es "wir machen das!"