Radoslav Stupar zeigte seinen Imkerkollegen, wie Bienenwachs gewonnen wird. Foto: Imkerverein Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Imkerverein Horb führt Kurs zur Herstellung von Wachs ein

Im Herbst werden die letzten Arbeiten am Bienenvolk abgeschlossen und für die Imker kehrt etwas Ruhe ein. Um an das begehrte Bienenwachs, das die Bienen aus ihren Drüsen "herausschwitzen", zu kommen, müssen die ausgebrauchten Waben ausgeschmolzen werden.

Ho rb. Wie Wachs gemacht werden kann, erklärte der erste Vorsitzende des Horber Imkervereins, Radoslav Stupar, Mitte Oktober seinen neuen Imkerkollegen. Für den Kurs baute er den vereinseigenen Dampfwachsschmelzer auf und demonstrierte an seinem Bienenstand, wie der Dampf die Waben zum Schmelzen bringt.

Schmutz wird mit einem Sieb im Innern des Wachsschmelzers zurückgehalten. Das flüssige Wachs läuft in einen Eimer mit Wasser. Da das Wachs leichter ist als Wasser, schwimmt es oben. Kleine Schmutzpartikel, die durch das Sieb gerutscht sind, können sich dann im Wasser sammeln. Mit einem Filtertuch kann man das Wachs nochmals verflüssigt einer weiteren Reinigungsstufe unterziehen. Nun lässt es sich für Kerzen, Kosmetik oder Holzschutz einsetzen.

Das Wichtigste für den Imker ist aber, daraus neue Mittelwände herzustellen. Diese werden als "Anfangsmaterial" für den Wabenbau im Bienenstock eingesetzt.

Die Herstellung der Mittelwände wird durch Gießen und Pressen hergestellt. "Der Verein wird sich demnächst eine Mittelwandpresse anschaffen", so der Vorsitzende. Zuschüsse für das teure Gerät wurden seitens Landesverband und Regierungspräsidium bereits zugesagt. Stupar bedankt sich beim Verband und RP für die Unterstützung und plant schon, wie das neue Gerät in das Vereinsinterne Schulungskonzept eingebunden werden kann, zum Beispiel als eigener Wachskreislauf von der ausgedienten Wabe bis zur fertigen Mittelwand. Interne Schulungen seien sehr wichtig, da man so die Neueinsteiger besser durchs Jahr begleiten und Fragen und Probleme schnell beantworten könne.

Ein letzter Schulungstermin steht dieses Jahr noch an. Darin geht es um die Winterbehandlung der Bienen gegen die Varroamilbe. Diese ist notwendig, damit die Zahl der Varroamilben so weit wie möglich gegen Null reduziert wird und die Bienen einen guten Start ins neue Honigjahr haben. "Falls wir die Schulung vor Ort wegen Coronarestriktionen nicht durchführen können, werden wir, wie im Frühjahr auch schon praktiziert, ein Video drehen und unseren Mitgliedern zur Verfügung stellen", fügte Stupar noch an.