Foto: Hopp

Riesen-Interesse an 4,6 Millionen-Projekt. Truppe muss sogar während Eröffnungsfeier ausrücken.

Horb - Die Horber lieben ihre Helden. Die täglich bereit sind, das Leben zu retten. Kein Wunder, dass die Eröffnung des neuen Feuerwehrzentrums zum großen Volksfest wird.

Große Augen bei den Zuschauern, als Isolde Eppler mit Berner Sennerhund "Berry" auf Gelände kommt. Die Staffelleiterin läutet mit dem Glöckchen, Berry zieht einen lustigen Leiterwagen. Mit drei Fässern Bier. Dann umarmt sie Markus Megerle, Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Horb: "Herzlichen Glückwunsch, Markus! Das ist für euch!"

Megerle: "Die Kameraden von der Feuerwehr haben geschafft wie die Brunnenputzer, um das Festle auf die Beine zu stellen. Die werden die Fässer ganz in Ruhe leeren, wenn das alles mal vorbei ist und wir wieder zur Ruhe kommen!"

Denn: Selbst beim großen Volksfest im 4,6 Millionen Euro teuren Feuerwehrzentrum auf dem Hohenberg kommen die Retter nicht zur Ruhe.

Alarm: Brand im Waldgebiet

13.25 Uhr. Plötzlich ertönt Blaulicht, zwei Rettungsfahrzeuge fahren raus. Abteilungskommandant Wilhelm Knödler kommt raus, geht ruhig, aber zügig zum CF 20. Setzt sich auf seinen Kommandantensitz und greift sich gleich das Funk-Telefon, um Überblick über die Lage zu bekommen.

Die Situation: "Ein Brand auf dem Kuglerhang. Im Waldgebiet", so Megerle später. Nichts Großes, das Orchideen-Paradies kam also nicht in Gefahr – auch dafür Danke an unsere Retter!

Die Kinder schauen neugierig, wie Knödler die Lage am Funkgerät checkt. Doch das Feuer ist schnell unter Kontrolle. Dann dürfen die Kleinen hoch auf den Kommandantensitz von Knödler.

Gut zehn Minuten später können die vielen Zuschauer wieder das große Feuerwehr-Fest genießen. Die Kleinen spritzen begeistert mit der Handpumpe oder toben sich in der Hüpfburg aus. Die Väter wagen sich zum Bull-Riding – oder besichtigen ihr liebstes Feuerwehr-Auto. Ein Löschfahrzeug. Doch es sprudelt kein Wasser aus den Schläuchen, sondern kühles Alpirsbacher aus dem Hahn.

In der neuen Halle direkt neben dem Lagezentrum sorgen die Schwarzwald Buam mit der "Feuerwehr-Polka" für heiße Stimmung.

Höhenrettungstruppe zeigt ihr Können

Dann das nächste Highlight: Die Sondergruppe "Einfaches Retten aus Höhen und Tiefen" zeigen, wozu die Retter den neuen Übungsturm brauchen. Das Szenario: Ein Verletzter im ersten OG. Die Feuerwehr rückt an, eine Gruppe Feuerwehrleute aus Dettingen geht in das dritte Obergeschoss, wartet auf die Drehleiter. Die anderen Kameraden aus Horb sind beim Verletzten, stabilisieren ihn.

Dann wird die Trage an der Drehleiter hochgezogen, der Retter aus dem dritten Stock seilt sich ab. Der Grund, so der Moderator: "Es ist verboten, dass der Retter mit der Trage gemeinsam abgeseilt wird."

Dann endlich ist der Verletzte sicher auf dem Boden. Die Nachbarn vom THW sitzen auf dem Dach ihres Einsatzfahrzeuges, schauen konzentriert zu.

Feuerwehr hautnah. Das ist eins der Highlights auf dem großen Volksfest zur Eröffnung des neuen Feuerwehrzentrums.

Markus Megerle: "Wir haben die Führungen, welche die Hintergründe der Feuerwehrarbeit zeigen, eigentlich auf Gruppen von 15 Personen konzipiert. Doch es kamen so viele Neugierige, dass die Gruppen dann bis zu 50 Personen groß waren!"

Und das zeigt: Die vielen Gäste sind nicht nur zum Feiern ihrer Helden gekommen. Sondern sie wollen auch wissen, was hinter der freiwilligen Feuerwehr steckt. Wie viel Schweiß, Arbeit, Ausbildung.

Megerle: "Die vielen Gäste, das Interesse an unserer Arbeit und das prachtvolle Wetter – das ist mehr als ein Sechser im Lotto!"

Nachwirkungen – also Mitmachen bei der Feuerwehr – ausdrücklich erwünscht!