Ehemaliger Vorsitzender Josef Wetzler stirbt im Alter von 64 Jahren
Von Gerd Karjoth Horb-Altheim. Josef Wetzler, ein Altheimer Urgestein, Familienmensch und Pionier der Musikkapelle Altheim ist am Samstag, 4. Februar, unerwartet verstorben und wurde unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Erst seit Januar merkten die Söhne, dass mit dem Vater etwas nicht stimmt und sorgten dafür, dass er sich in ärztliche Behandlung begibt. Es war aber zu spät und er starb im Krankenhaus Freudenstadt an einer tückischen Krankheit.
Seine Kameraden von der Altheimer Musikkapelle – sein ein und alles neben der Familie – begleiteten ihn auf seinem letzten Weg und spielten "Ich hatt' einen Kameraden". Noch im vergangenen Sommer stand er beim Bockbierfest hinter der Theke und zapfte Bier. Wetzler wurde nur 64 Jahre alt. Im März hätte er den 65. Geburtstag gefeiert.
Josef Wetzler hatte Werkzeugmacher gelernt und war bei Bosch-Rexroth im Verkauf tätig. Vor vier Jahren ging er in den Vorruhestand. Seine Frau starb bereits im Alter von 45 Jahren während eines Urlaubs in den Bergen.
Seither war es für ihn eine Herausforderung und es gab ihm Halt, die Familie mit den drei Söhnen zusammen zu halten und für sie die Grundlage für eine gesunde Existenz zu schaffen.
Sohn Michael stand mit 24 Jahren auf eigenen Füßen. Klaus (17) und Jochen (14) schafften es dank der Unterstützung und Hilfe ihres Vaters. Alle Söhne spielten in der Musikkapelle. Der Jüngste musste aus beruflichen Gründen aufhören. Der älteste von drei Enkeln nimmt mit fünf Jahren bereits an der musikalischen Früherziehung teil.
Josef Wetzler hatte ein großes Hobby: die Musik. 1959 trat er in die Musikkapelle Altheim ein und erlernte das Tenorhorn. Als im Jahr 1969 die Musikkapelle aus kaum mehr als 20 Musikern bestand, war er einer, der die Zeichen der Zeit erkannte und die erste Jugendkapelle in Altheim gründete. Er leitete sie als Jugenddirigent und Ausbilder. Nach vier Jahren Ausschusstätigkeit wurde er 1977 zum Vorsitzenden gewählt. Im selben Jahr folgte die erste Teilnahme an einem Wertungsspiel in Eutingen unter der Leitung von Eugen Schmid, wo man auf dem ersten Platz landete. Das Amt als Vorsitzender hatte er bis 1989 inne, also über zwölf Jahre. Immer im Vordergrund stand für ihn die Ausbildung von Jungmusikern.
Der Klangkörper vergrößerte sich dauerhaft. In seiner Amtszeit wurde auch der alte Turnsaal im alten Schulhaus zum Probelokal ausgebaut (1980). Meilensteine waren außerdem die erste Konzertreise ins Ausland und zwar in den damaligen Ostblock nach Ungarn (1986) und das erste Altheimer Bockbierfest in der Turn- und Festhalle. Ende 2001, nach 42 Jahren, beendete er seine aktive Musikertätigkeit. Für seine Verdienste um die Musikkapelle wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Werner Bläse, sein Nachfolger als Vorsitzender: "Die Musikkapelle hat einen engagierten, vorbildlichen Musiker verloren".