Schulstart: Schülerzahlen bleiben stabil / Auch Gemeinschaftsschule wird gut angenommen / Lehrersituation allgemein angespannt

Für viele Familien war am Montag ein besonderer Tag: Die Schule ging wieder los. Am kommenden Samstag werden wieder zahlreiche Schüler in Horb eingeschult. Doch wie steht es aktuell um die Horber Schulen? Steigen oder sinken die Schülerzahlen? Und gibt es genügend Lehrer? Wir haben nachgefragt.

Horb. Die größte Baustelle in Horb für das Schulamt Rastatt? Da muss Leiter Wolfgang Heldt nicht lange überlegen: "Wir haben in Horb vor allem Schwierigkeiten, Rektoren für Grundschulen zu finden." Noch immer sind nicht alle Vakanzen gelöst. "Zum Glück haben wir in Mühlen einen nahtlosen Übergang hinbekommen." Beate Kollmann kam aus Oberiflingen.

Schwieriger sieht die Lage dagegen in Bildechingen aus. Bisher habe man keine Dauerlösung gefunden, so der Schulamtsleiter. Zumindest in Talheim könnte sich etwas tun. "Hier haben wir endlich eine Bewerbung vorliegen. Das Prüfungsverfahren wird bald beginnen." Es wird nicht leichter werden: Auch an anderen Grundschulen rückt das Pensionsalter der Rektoren näher. Doch warum ist es so schwierig, diese Stellen neu besetzen zu können? Heldt sagt ohne Umschweife: "Es liegt an der Bezahlung. Das Rektorengehalt unterscheidet sich zum Lehrergehalt nur um eine kleine Zulage. Das ist kein Anreiz." Heldt hofft, dass die Landesregierung ihre Ankündigung umsetzt und für eine bessere Bezahlung sorgt.

Aber auch bei den Lehrern allgemein ist die Situation im Kreis Freudenstadt angespannt. "Junge Lehrer wollen lieber in Heidelberg oder Freiburg arbeiten. Da ist vielleicht der Wunsch da, die Studentenzeit ein bisschen zu verlängern und die Vorzüge einer größeren Stadt zu genießen." Die Lockversuche in den Kreis Freudenstadt bleiben deshalb oft ohne Erfolg. "Obwohl wir beispielsweise die Bauplatzsituation und die Bezahlbarkeit aufzeigen."

Zumindest eine Sorge müssen die Horber derzeit nicht haben. Keine der Schulen sei von einer Schließung bedroht, so Stadtsprecher Christian Volk. Es gebe derzeit keine Schule, deren Aufrechterhaltung schwierig sei. Das liegt wohl auch an der Entwicklung der Schülerzahlen. "Obwohl die Statistik über die Schülerzahlen erst im Oktober komplett sein wird, gehen wir derzeit davon aus, dass die Schülerzahlen insgesamt weitestgehend stabil bleiben werden", so der Stadtsprecher. Auch die Prognose sieht gut aus: "Betrachtet man die Geburtenliste, so wird die Schülerzahl in den folgenden Jahren insgesamt relativ stabile bleiben – teilweise sogar etwas steigen."

Und was macht die jüngste Schule in der Stadt? Über Gemeinschaftsschulen wird landesweit immer noch stark diskutiert, in Horb scheint dagegen alles im grünen Bereich zu sein. "Die Schule hat sich fest etabliert und wird im kommenden Schuljahr nach derzeitigem Stand weiterhin stark zweizügig sein, da die Schulform auch weiter nachgefragt wird", bilanziert die Stadt.

Und auch bei der Frage G8 oder G9 fürs Gymnasium macht die Stadt kein Fass auf. Das Martin-Gerbert-Gymnasium habe sich damals nicht um das Modell G9 beworben, da zum damaligen Zeitpunkt die erforderlichen Bedingungen nicht umgesetzt werden konnten. Allerdings ist das Martin-Gerbert-Gymnasium mit dem Modell G8 auch nach Gesprächen mit der Schulleitung die letzten Jahre sehr gut gefahren."