Viele Gratulanten schauten am Tag der Eröffnung im "Luziferturm" vorbei. Links Carsten Müller und Daniela Stockburger vom "Gleis Süd". Foto: Morlok

"Luziferturm" und neu eröffnete "Kulisse" präsentieren sich dem Publikum. Wirte planen auch Veranstaltungen.

Horb - Gleich zwei neue Lokale haben am Wochenende in der Neckarstraße ihre Pforten geöffnet. Ganz vorne im Parkhaus-Komplex die "Kulisse" und hinten im Ihlinger Tor das Lokal "Luziferturm".

Teile des Gesamtgebäudes, zu dem neben der "Kulisse" auch der benachbarte Pub und die Ladenfläche im unteren Bereich, die bisher von Physiotherapie Bamberger genutzt wurde, gehören, hatten Selma und Dieter Danielis vor Kurzem gekauft.

Gastgeber für die Premierengäste, die sich am Samstag zu Häppchen, Sekt und guter Musik die Klinke in die Hand gaben, war Senol Ercin, Bruder von Selma Danielis, der zukünftig das Gastronomie-Projekt führen wird.

Neues, positives Image

Er und sein Team sind mit dem recht sportlichen Ehrgeiz angetreten, im Gastro-Bereich von morgens um 9 Uhr bis nachts um 1 Uhr dem Gast alles zu bieten, was er möchte, erklärte Senol Ercin. "Natürlich nur in Bezug auf das, was auf der Karte steht", schob er lachend nach. Und das sieben Tage die Woche ohne einen einzigen Ruhetag, so eines der Ziele von Ercin, der zudem der "Kulisse" und dem "Pub" ein neues, positives Image geben möchte.

Der untere, aktuell leerstehende Bereich, wird in eine noble Shisha-Bar verwandelt. "Dafür brauchen wir aber noch etwa ein Vierteljahr", relativierte der Geschäftsführer eventuelle Erwartungen an eine schnelle Umsetzung. Im kommenden Jahr soll dann auch ein Außenbereich dazu kommen. "Wir werden uns auch an den Aktivitäten des Stadtmarketings beteiligen, unter anderem bei einer Halloween- und Weihnachtsparty", so eine weitere Info.

Raus aus der "Kulisse" und einmal komplett den verkehrsberuhigten Bereich der Neckarstraße entlangmarschiert, und man steht vor dem Luziferturm mit seinem markanten Tor.

Markus Bantleon und sein Bruder Sven haben dieses historische Gebäude, das immerhin schon fast 750 Jahre alt sein soll, gekauft und dort ein Restaurant eingerichtet.

Raum auch für größere Gruppen

Nichts für Fußkranke, denn man muss erst mal drei Stockwerke hochklettern, bis man im Eingangsbereich des Lokals steht. Dort lockt eine rustikale Holztheke zur ersten Einkehr und es gibt einige kleine Sitznischen mit Tischen, an denen es sich auch gut speisen lässt.

Einen Stock höher ist Raum auch für größere Gruppen oder Familien, doch es geht noch höher. Oben im sechsten Stock ist ebenfalls noch ordentlich Platz geschaffen worden. Alles ist rustikal eingerichtet. Die Inneneinrichtung passt sich dem Flair und dem Charakter des Hauses an, ohne übertrieben auf alt getrimmt zu sein. Da haben zwei junge Gastro-Profis – Markus ist gelernter Restaurantfachmann, sein Bruder Sven gelernter Koch – ein gutes Händchen für das Machbare bewiesen.

Ihre Erfahrung spiegelt sich auch auf der optimal klein gehaltenen Karte wider. Lieber weniger, dafür beste Qualität, so das Motto der beiden. Sie sechs Tage die Woche für ihre Gäste da – dienstags machen sie Ruhetag – und bieten täglich ein anderes Mittagessen an. Am Samstag sind beide Unternehmen mit ihren ehrgeizigen Projekten gestartet.

Sicher werden sie mit dem besonderen Flair und den so gegensätzlichen Konzepten zur weiteren Belebung der Neckarstraße beitragen. Über mangelndes Interesse durften sich die Wirte nicht beklagen, den nicht nur die lokale Prominenz, sondern auch Besucher aus ganz Horb schauten teilweise in beiden Lokalen vorbei, um schon einmal einen ersten Eindruck zu gewinnen. Und wer weiß, vielleicht wird aus der Neckarstraße, dem Sorgenkind der Horber, eines Tages doch noch eine belebte Innenstadtstraße. Wenn’s so weitergeht stehen die Chancen zumindest ganz gut.