Der Waldrand Richtung Holzwiese: Liebhaber dieses idyllischen Ortes sorgen sich um die grüne Oase. Foto: Lück

Stadt: keine gravierenden Einschränkungen. Auschuss und BI bei Vor-Ort-Termin.

Horb-Ahldorf - Lange hat die Bürgerinitiative "Hau und Holzwiese" für mehr Transparenz gekämpft. Dienstag um 18 Uhr machte das Rathaus damit Ernst!

Die Grillhütte am Hau. Hier hatte sich die Bürgerinitiative gegen das geplante Gewerbegebiet oft getroffen. Auch mit Bundes- und Landtagsabgeordneten, um gegen die Abholzung des Waldes für ein bis zu 25 Hektar großes Gewerbegebiet zu kämpfen.

Dienstagabend. 18 Uhr. Der Ausschuss für Verwaltung und Technik (VTA, 15 Mitglieder) fährt vor. In der Hand: ein vierseitiges Gutachten. Das Ergebnis der bisherigen Untersuchungen. Auch mit dabei: zwei Mitglieder der Bürgerinitiative Hau und Holzwiese.

Christina Nuss, Sprecherin der BI "Hau und Holzwiese" sagt am gestrigen Mittwoch im Gespräch mit unserer Zeitung: "Wir haben uns sehr für mehr Transparenz eingesetzt. Ich war auch zu diesem Rundgang eingeladen, bin aber im Urlaub. Es ist schön, dass das Rathaus auch zwei Vertreter von uns eingeladen hat. Das war eine vertrauensbildende Maßnahme!"

Stadtsprecher Volk sagt auf Anfrage: "Auf Wunsch des Gemeinderats hat die Stadtverwaltung im Rahmen der nichtöffentlichen VTA-Sitzung gestern eine Begehung für alle Gremiumsmitglieder angeboten. Damit nicht der Eindruck entsteht, dass hier etwas hinter dem Rücken der Öffentlichkeit passiert, hat die Stadtverwaltung ebenfalls auch die Sprecher der BI zur Begehung eingeladen."

Doch was steht in den Gutachten drin, die die Tauglichkeit von Wald und Wiese als Gewerbegebiet beurteilen sollen?

Stadtsprecher Christian Volk: "Bei der vorliegenden Gutachtentiefe ging es um die Frage der grundsätzlichen Machbarkeit in Bezug auf Geologie und Artenschutz. Es handelt sich dabei nicht um abschließende Gutachten, sondern lediglich um Voruntersuchungen. Der jetzige Gutachtenstand kommt zu dem Ergebnis, dass keine gravierenden Einschränkungen zu befürchten sind. Selbstverständlich sind jedoch nun weitere Detailuntersuchungen notwendig."

Teilnehmer des Rundgangs, die nicht namentlich genannt werden wollen, sagen aber auch, dass in diesen Gutachten durchaus Punkte seien, die auch gegen ein Gewerbegebiet sprechen würden.

Gutachten soll öffentlich gemacht werden

Das Gutachten, so bestätigte auch Stadtsprecher Christian Volk, soll am heutigen Donnerstag im Bürgerinformationssystem veröffentlicht werden. Die bisherigen Untersuchungen zur Tauglichkeit von Hau und Holzweise sollen am Dienstag im Gemeinderat diskutiert werden. Auf TOP 3: weiteres Vorgehen. Werden die Gewerbegebiet-Pläne weiterverfolgt oder kippt das umstrittene Gewerbegebiet in fünf Tagen?

Stadtsprecher Christian Volk: "In der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag werden Vertreter der Gutachtenersteller anwesend sein, um die Ergebnisse öffentlich zu präsentieren."

BI-Sprecherin Nuss hofft: "Der zweite gute Schritt seitens der Gremien und des Gemeinderats wäre, wenn wir als BI bei dieser Diskussion auch zehn Minuten Rederecht bekommen."

Das sei, so ist von mehreren Teilnehmern der VTA-Sitzung, noch nicht ganz beschlossen. Man habe darüber aber beim einstündigen Rundgang über Hau und Holzwiese ebenfalls diskutiert.

Der Rundgang war übrigens nach einer Stunde vorbei, so Teilnehmer. Der Grund: Das Gewitter stoppte die Gruppe. VTA-Mitglied Martin Raible (ULH) war wegen Befangenheit nicht beim Rundgang mit dabei. Er kündigt schon an: "Ich werde schon deutliche Worte für Rosenbergers Hobby-Projekt finden."

Es kündigen sich also heftige Debatten an. Auch der Sitzungssaal dürfte am Dienstag knallvoll werden. Nuss erklärt: "Wir haben über Facebook alle aufgerufen, möglichst zahlreich zur Sitzung zu erscheinen."

Nach der Debatte um die Gutachten ist ein Beschluss über das weitere Vorgehen geplant. BI-Sprecherin Nuss: "Wir hoffen natürlich, dass nach der Präsentation der Gutachten zum geplanten Gewerbegebiet die Mehrheit des Gemeinderats beschließt, dass es keine weiteren Untersuchungen geben wird." Das würde einen Projektstopp bedeuten.