Für ihr vorbildliches betriebliches Gesundheitswesen, wurde die Firma Ott Gebäudereinigung aus Talheim mt einem Siegel der IKK-Classic ausgezeichnet. Über das Qualitätssiegel freuten sich (von links): Herbert Raach, Thomas Ott, Veronika Vogt-Kremer, Tanja Gebhard, Simone Sahiti, Senat Sahiti und Stefanie Keck Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Die Gebäudereinigung Günther Ott wird für ihr Gesundheitsmanagment ausgezeichnet

Die Verantwortlichen der Talheimer Reinigungsfirma Günther Ott haben vor rund zwei Jahren in ihrem Betrieb ein besonders effektives betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eingeführt. Jetzt wurden sie dafür ausgezeichnet.

Horb. Herbert Raach, Regionalgeschäftsführer der IKK classic, überreichte gemeinsam mit der IKK-Gesundheitsmanagerin Veronika Vogt-Kremer das Zertifikat, das dem Unternehmen Ott ein "Exzellentes betriebliches Gesundheitsmanagement" bestätigt. Inhaber Thomas Ott und dessen Schwester Tanja Gebhard, die im Unternehmen als kaufmännische Leiterin fungiert, nahmen die Urkunde entgegen, stellvertretend für alle, die an dem Projekt mitgearbeitet haben.

Tanja Gebhard war es auch, die die Anregung für dieses Projekt von einem Motivationsseminar, das sie vor etwa vier Jahren besuchte, mit ins Steinachtal brachte.

Dass sie etwas für die Gesunderhaltung ihrer rund 470 Mitarbeiter tun wollten, das stand von vorneherein fest, nur die Umsetzung stellte die Verantwortlichen vor große Herausforderungen. "Wir haben Teams, die gehen direkt von zuhause aus in das Projekt, das sie betreuen. Die sehen wir hier nie", machte Gebhard auf eines der innerbetrieblichen Hindernisse aufmerksam. "Wir wussten also bei denen schon mal nicht, wo sie der Schuh drückt." Ein weiteres Problem war, dass nicht alle Mitarbeiter mit denselben Tätigkeiten beschäftigt sind und sehr unterschiedliche Belange berücksichtigt werden mussten. "Um überhaupt rauszukriegen, wo wir ansetzen müssen, haben wir eine Fragebogenaktion, bei der uns die IKK-Classic unterstützte, durchgeführt", so Gebhard weiter, die betonte, dass dies anonym erfolgte und die Bögen später von einer neutralen Stelle ausgewertet wurden. Nun hatte die Geschäftsleitung eine Basis an Informationen, mit der sie arbeiten konnte.

So brauchten beispielsweise die Teams der Glas- und Sonderreinigung einige Trainingseinheiten, bei denen ihnen Tipps und Tricks beigebracht wurden, wie man viele Handgriffe und Bewegungsabläufe besser koordiniert. "Ich kenne das noch aus meiner Zeit, als ich Fenster im Akkord geputzt habe", erinnerte sich Inhaber Thomas Ott. "Da ist man abends so was von müde, da will man nichts mehr wissen. Deshalb ist es ganz gut, wenn einem jemand mal sagt ›Tu langsam, entspann deine Muskeln, mach mal die oder die Übung‹, denn von selbst käme man nie drauf."

Stefanie Keck, die Teamleiterin im Bereich Glas- und Sonderreinigung, durfte für sich feststellen, dass das Ganze eine tolle Sache ist. "Du kannst an einer kostenlosen Schulung während der Arbeitszeit teilnehmen und bekommst sogar noch eine Prämie, die die IKK Classic ihren Versicherten für die erfolgreiche Teilnahme an einer Maßnahme zahlt. Du lernst was und bekommst noch was – besser geht’s ja gar nicht mehr", zeigte sie sich überzeugt.

Spezialseminar "Gesund Schlafen" veranstaltet

Simone Sahiti, Teamleiterin im Objektbereich, berichtete von Seminaren, die bei der Stressbewältigung helfen, und von einem Kurs, der sich mit gutem Schlaf beschäftigte. Im Spezialseminar "Gesund schlafen" ging es nicht nur um die richtige Matratze, das richtige Kopfkissen oder die Raumtemperatur, sondern auch um die Gedanken, die oft am Einschlafen hindern. "Bevor man stundenlang grübelt, sollte man aufstehen, sich auf einen ›Grübelstuhl‹ setzen und den Gedanken zu Ende denken. Das hilft ebenso, wie die kleinen Katastrophen, über die man nachdenkt, in Kategorien einzuteilen. Oft stellt man fest, dass tatsächlich nicht alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde und auch bis morgen früh warten kann."

All das sind Bausteine, die neben gesunder Lebensweise und Ernährung zum Wohlbefinden beitragen.

"Für Unternehmen, die das BGM eingeführt haben, ist es eine lohnende Sache", wusste Herbert Raach. Bei einem bis zu siebenfachen ›Return of Investment‹ kann man getrost auf gut Schwäbisch feststellen: "’S rentiert sich." Immateriell durch Gesundheit und zufriedenen Mitarbeiter aber auch in finanzieller Hinsicht.

Das Talheimer Unternehmen sei ein Vorzeigebetrieb und vor allem ein Vorreiter in der Branche, betonte Raach.

"Es ist uns gelungen, alle Mitarbeiter ins Boot zu holen", freuten sich auch die beiden Verantwortlichen, für die nun der Augenmerk auf der kontinuierlichen Weiterführung dieses betrieblichen Gesundheits-Projekts liegt.