Christina Coskun, ihre Schwester Alexandra Gunne und weitere Unterstützerinnen demonstrierten vor einigen Monaten vor dem türkischen Konsulat in Stuttgart. Foto: Archiv

Christina Coskun kämpft weiter um Sohn. Gericht ordnet Besuchstermine an. Endgültiges Urteil steht aus.

Horb-Nordstetten - Jetzt gibt es doch Hoffnung, dass Christina Coskun ihren in die Türkei entführten Sohn Sami wiedersehen kann: Das Gericht hat ihr das Recht auf regelmäßige Besuchstermine mit ihrem Sohn zugesprochen. Seit letztem Herbst kämpft Christina Coskun mit ihrer Schwester Alexandra Gunne darum, Sami wieder in die Arme schließen zu dürfen.

Von Urlaub nicht zurückgekehrt

Der Kindsvater hatte nach der Trennung und Scheidung vor dem Familiengericht einen gemeinsamen Urlaub in die Türkei durchgesetzt und kam nicht zurück.

Jetzt gibt es zum erstem Mal ein Stück Hoffnung für Mutter Christina: Das Gericht hat ihr Besuchstermine mit Sami zugesagt. Coskun, die bis vor knapp einem Jahr in Nordstetten gewohnt hat: "Das Gericht hat auf Antrag meiner Anwältin beschlossen, dass ich Sami in der ersten Augustwoche täglich von 10 bis 17 Uhr sehen könnte. Und dann wieder vom 15. bis 21. August!"

In dieser Instanz hatte sie gewonnen. Dagegen hatte der Kindsvater Berufung eingelegt. Jetzt hofft Mutter Christina natürlich, dass die vereinbarten Treffen mit ihrem Sohn Sami auch wirklich stattfinden: "Durch die Berufung meines Ex-Mannes muss jetzt ein Gericht in Ankara entscheiden. "

Möchte Vater Verfahren in die Länge ziehen?

Christina Coskun weiter: "Ich hoffe, dass die Gerichtsentscheidungen in zwei bis drei Monaten gefällt sind." Derzeit stehen die nächste Verhandlung in Izmir an. Und wenn der Vater weiter Einspruch einlegt, wird es noch eine Gerichtsverhandlung in Ankara geben, so Samis Tante Alexandra Gunne.

Sie sagt: "Der Anwalt des Kindsvaters hat klar gesagt, dass sie alle Instanzen wahrnehmen. Damit kosten sie die Berufungsfristen bis zum letzten Tag aus, um das Ganze in die Länge zu ziehen."

Natürlich hofft Samis Tante aus Nordstetten, dass ihre Schwester Christina wirklich ihren Sami Anfang August bald bei den Besuchsterminen wieder sehen kann. Sie sagt: "Ich hoffe, der Kindsvater hält sich an den gerichtlich beschlossenen Umgang. Er hat mehrmals erklärt, dass er ein Interesse daran hat, dass Christina ihr Kind wieder sieht. Ich hoffe, er hält sich an diese Aussagen!"