Glaube: Remigiuskirche in Mühlen ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet / Pfarrer ist offen für Gespräche und Fürbitten-Anliegen

In der Corona-Krise sucht Pfarrer Unz neue Wege, damit die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Mühlen in einem spirituellen Austausch bleiben.

Horb-Mühlen. Natürlich telefoniert der Mühlener Pfarrer viel, und wer möchte, der kann ihn per Skype erreichen. Statt des Gottesdienstes ist die Remigiuskirche in Mühlen täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet (nicht mehr als drei Personen; die Türklinke wird desinfiziert). Es liegen Gebete aus und Besucher können ihre Gebetsanliegen in ein Buch eintragen. Außerdem ist auf der Internetseite (www.evkirche-muehlen.de) eine Sammlung mit Gebeten und Links angelegt. Es gibt eine tägliche Video-Andacht von Pfarrer Matthias Treiber zur aktuellen Lage oder Angebote, Gottesdienste zu streamen.

Wie alle evangelischen und katholischen Kirchengemeinden im Landkreis Freudenstadt läuten auch in Mühlen abends um 19.30 Uhr die Glocken und laden damit zum gemeinsamen Gebet in der Corona-Krise ein. Pfarrer Unz sagt: "Durch das Gebet spüren wir, dass in der Krise die Beziehung zu Gott nicht abreißt, und wir sind miteinander verbunden, auch wenn wir uns nicht persönlich sehen können."

Die Kirchengemeinde ist gerne bereit, Menschen zusammenzubringen, die füreinander einkaufen und sich gegenseitig helfen möchten. Aber die Kirchengemeinde möchte keine Parallelstruktur aufbauen, sondern verweist ebenso auf das Angebot der Stadt Horb mit dem Senioren-Telefon unter 07451/90 13 05. Pfarrer Unz berichtet, dass es jetzt wichtig sei, auf ältere und kranke Menschen zuzugehen und sie über die Dramatik der Situation aufzuklären. Denn manchen Senioren können sich nicht ausreichend informieren oder würden ihre eigenen Kräfte überschätzen. Deswegen habe er einen Rundbrief verschickt, damit Menschen sensibilisiert werden und auch viele Menschen persönliche angerufen.

Da keiner mit Sicherheit wisse, was die Zukunft bringt, ist es Pfarrer Unz im Moment wichtig, in Kontakt zu bleiben mit den Menschen, die ihm am Herzen liegen; aber auch mit Nachbarn, mit Hilfsbedürftigen und mit all denen, die eine offenes Ohr suchen. Vor allem aber will der Geistliche "Gott mit seinem Gebet im Ohr liegen, denn das stärkt und macht Hoffnung auf die Zeit nach der Krise", so die Kirchengemeinde. Wer möchte kann Pfarrer Unz Fürbitte und Gebetsanliegen zuschicken und er bringt sie in der Kirche vor Gott.