Die roten, doppelstöckigen Waggons sind so etwas wie das Markenzeichen der Gäubahn, auch in Horb. Ab Dezember 2017 soll mit dem Dosto ein neuer Zugtyp anrollen. Foto: Hopp

Gäubahn: Bahn kauft 17 Dosto-Züge. OB Peter Rosenberger lobt neues Konzept. Verbindungen sollen für Pendler besser werden.  

Horb - Der Luxus-Zug von Land und Deutscher Bahn kommt gut an in Horb. OB Peter Rosenberger: "Alle Anrainer der Gäubahn sind sich einig, dass die Gäubahn boomt, wenn die Preis und die Züge attraktiv sind." Die Interimslösung hält Rosenberger für einen wichtigen Schritt. "Durch den Stundentakt und die Züge wird unser Bahnhof noch attraktiver. Für Horb sind mit diesem Konzept zunächst alle Ansprüche erfüllt."

Rosenberger sieht sich im Schulterschluss mit den anderen Mitgliedern der IG Gäubahn, wie Böblingens Landrat Roland Bernhard (bewohnt Elternhaus in Bildechingen), bei dessen Forderung, auch die "dritte Vitaminspritze für die Gäubahn" zu setzen.

Rosenberger: "Wir drängen darauf, dass nicht nur die Doppelspurinsel Horb-Neckarhausen ausgebaut wird, sondern auch die restliche Infrastruktur, die es erlaubt, die Direktverbindung zwischen Horb beziehungsweise Stuttgart und Zürich schneller zu machen." Der Rathausschef: "Attraktive Zugverbindungen ziehen auch Fahrgäste mit sich."

Denn: Im Dezember 2017 ist es vorbei mit den engen Regional-Express Zügen, deren unbequeme, enge Plastikschalen es großen Menschen doch recht schwer machen, den Umstieg vom Auto auf die Bahn zu genießen. Dann können Horber zum Nahverkehrstarif (derzeit 12,90 Euro bis Stuttgart statt 16,50 Euro) einen Komfort wie im ICE genießen. Dafür kauft die Bahn 17 Dosto-Züge von Bombardier. Und diesmal ist sich Bahn-Fernverkehrs-Vorstand Berthold Huber auch sicher, dass die Züge pünktlich geliefert werden.

Pendler können Komfort wie im ICE genießen

Denn: Bei der S-Bahn in Stuttgart gab es durch die neuen Bombardier-Züge Probleme mit den Rollstuhlrampen, die nicht funktionierten. Deshalb wurden im Sommer die Züge wieder von den Gleisen runtergeholt, weil die Rampen sich nicht öffneten und die S-Bahn enorme Verspätungen hatte.

Der Dosto, der ab Dezember 2017 in Horb halten soll, hat auch diese flexiblen Rampen für Rollstuhlfahrer. Aber, so Huber: "Wir werden den Dosto, der später auch auf der Gäubahn fährt, in Niedersachsen ausprobieren. Wir hoffen deshalb, dass mögliche Zulassungs- und technische Probleme bis zum Start auf der Gäubahn ausgeräumt sind."

Das kann der neue IC-Doppelstockzug Dosto: Eine Lok, fünf Wagen. In der ersten Klasse gibt es 70 Sitzplätze, dahinter sind drei 2. Klasse-Wagen mit je 113 Sitzplätzen und einem Fahrradabstellraum. Im Servicewagen (53 Sitze) gibt es einen Familienbereich, zwei Rollstuhlstellplätze und ein Behinderten-WC mit Wickeltisch.

Und auch die Verbindungen sollen besser werden: Bisher kam der Regionalexpress aus Horb in Stuttgart immer um 46 an. Dabei geht die ICE-Verbindung nach Frankfurt oder Köln um 26 los. Und die in Nürnberg startet um 43.

Der neue Takt soll dafür sorgen, dass die Reisenden aus Horb in Stuttgart und Zürich höchstens eine Zigarettenlänge Zeit haben sollen, um in den Anschluss-ICE umzusteigen... Auch das ist für Rosenberger eines der großen Ziele, die Horb und die Anrainer mit ihrem Einsatz für die Gäubahn gefordert hatten: "Die Gäubahn endet nicht in Stuttgart, sondern in Nürnberg. Es ist gut, dass wir in Zukunft da besser angetaktet sind."