Die Schulleiter der Roßbergschule in den 40 Jahren ihres Bestehens: Manfred Hohnerlein (von links), Joachim Straub und Clemens Eppelt. Gefeiert wird unter dem Motto "echt schwäbisch". Auch Äffle und Pferdle werden ihren Auftritt haben. Foto: Straub Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Roßbergschule feiert 40-jähriges Bestehen am 9. Juni / Rückblick auf Entstehung der Förderschule

Ihr 40-jähriges Jubiläum feiert die Roßbergschule in diesem Jahr. Höhepunkt wird das große Jubiläumsfest am 9. Juni sein. Zurück blicken nun die beiden ehemaligen und der derzeitige Schulleiter in einem Gespräch mit unserer Zeitung.

Horb. Manfred Hohnerlein, Clemens Eppelt und Joachim Straub sind die Schulleiter der Vergangenheit und der Zukunft der Roßbergschule. Sie haben die Förderschule auf dem Hohenberg über die Jahre geprägt.

Manfred Hohnerlein, Schulleiter bis 2004, macht im Rückblick deutlich, dass zwar das Gebäude der Roßbergschule erst 1978 gebaut wurde, eine "Schule für Lernbehinderte" – wie es damals hieß – wurde aber schon 1972 eingerichtet. Beschlossen hatte dies der Horber Gemeinderat. Zunächst gab es zwei Klassen, die im "Pavillon" auf dem Schulhof der Gutermann-Grundschule jahrgangsübergreifend untergebracht waren.

Hohnerlein war damals an der Pädagogischen Hochschule und bei der Ausbildungsschule in Reutlingen tätig. Denn Sonderschullehrer gab es noch nicht als eigenes Studium, sondern Grund- und Hauptschullehrer absolvierten ein Aufbaustudium.

Als die Förderschule in Horb gegründet wurde, habe er sich "nach Horb abordnen lassen". Seine Verbindungen nach Reutlingen nutzte er auch noch als späterer Rektor der Roßberschule: Lehrer und Lehrerinnen aus Grundschulen der Horber Umgebung habe er "bequatscht", das Zusatzstudium abzuschließen, wenn ihm deren Unterrichtsstil gefallen habe – und dann an seine Schule geholt. Mit Hohnerlein war zum Beginn der Förderschule noch ein weiterer Lehrer dort beschäftigt. "So etwas wie Inklusion gab es damals noch nicht. Deshalb nahm auch die Schülerzahl immer weiter zu", erklärt Hohnerlein.

Schülerrückgang durch Reformen und demografischen Wandel

Kurz darauf folgte der Umzug nach Mühringen in die leer stehende Grundschule. Dort hatte man vier Zimmer zur Verfügung, eine Außenstelle mit zwei Zimmern befand sich in der Landwirtschaftsschule in Horb. Ab 1974 wurde der Landkreis zum Träger der Schule. Die Einweihung der offiziellen Roßbergschule als sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum auf dem Hohenberg erfolgte am 10. April 1978.

Bis 2004 hatte die Roßbergschule teilweise bis zu 275 Schüler und rund 25 Lehrer. Heute sind es 75 Schüler und 15 Lehrer (manche in Teilzeit). Grund dafür seien zum einen Schulreformen, zum anderen der demografische Wandel, erklärt Clemens Eppelt, der von 2004 bis 2009 Schulleiter und zuvor von 1978 Konrektor war. Joachim Straub – Schulleiter seit 2009 – bestätigt die Gründe für den Schülerrückgang: "Heute gibt es viel weniger Schüler. Die Dorfschulen kämpfen also um jeden einzelnen." Zudem gebe es generell viel kleinere Klassen, wo Schüler besser gefördert werden könnten. Enge Kooperationen mit anderen Schulen seien deshalb gefragt: "Frühe Hilfe ist die beste Hilfe", so Hohnerlein. Ein Drittklässler der nicht lesen und schreiben könne, wäre für die Lehrer schon ein äußerst schwieriger Fall. Solche Fälle habe es jedoch selten gegeben. Mit Druck habe man nie die Umschulung erreichen wollen, das sei immer freiwillig möglich gewesen.

Ein weiterer Grund für den Rückgang der Schülerzahlen sei, dass es mittlerweile Ergo- und Logopädiepraxen gebe, was zuvor der Sprachheilunterricht vonseiten der Schule übernommen hatte.

Von 2010 an wurde langsam das Ganztagsangebot aufgebaut. Auch der Förderverein wurde in diesem Jahr gegründet. Inzwischen gibt es an vier Nachmittagen bis 15.30 Unterricht. Viele AGs wie die Boulder-AG, die Kegel-AG und die Tanz-AG runden das Angebot ab.

Ihr 40-jähriges Jubiläum feiert die Roßbergschule in diesem Jahr. Höhepunkt wird das große Jubiläumsfest am 9. Juni sein. Denn man freut sich, ins "Schwabenalter" zu kommen. Gefeiert wird deshalb unter dem Motto "echt schwäbisch". Los geht es um 11 Uhr in der Schule. Die Schülerinnen und Schüler sorgen für das Programm mit Vorführungen und Präsentationen. Förderverein und Elternbeirat kümmern sich um das leibliche Wohl.