Natur: Horber Verein sieht Wasserkraft kritisch / "Knöllchen" für illegales Angeln denkbar / Karpfen verendet

Horb. Über einen außerordentlich guten Besuch freute sich der Chef des Horber Fischereivereins, Werner Häußler, bei der Mitgliederversammlung im Dettinger "Adler".

Häußler informierte in seinem Jahresrückblick, dass der Horber Traditionsverein aktuell mehr als 156 ordentliche Mitglieder und sechs Ehrenmitglieder hat, darunter auch der krankheitsbedingt verhinderte Ehrenvorsitzende Wolfgang Beck. Hinzu kommen 34 sogenannte außerordentliche Mitglieder sowie elf Jugendfischer, was insgesamt 207 Mitglieder ausmache. Erfreut stellte Werner Häußler fest, dass der Verein erstmals seit Jahren wieder auf eine konstante Mitgliederzahl und auf einen voll besetzten Ausschuss blicken könne.

2017 sei ein relativ ruhiges Jahr gewesen. Häußler sprach die Neckarputzete sowie das sehr gut besuchte Sommerfest an, für dessen diesjährige Auflage er – genau so wie Schriftführerin Manuela Wegener später – schon jetzt um aktive Mithilfe warb. In diesem Jahr werde der traditionelle Abschlussabend nach dem Hegefischen erstmals im Dettinger "Adler" anberaumt, nachdem der diese Veranstaltung in den vergangenen Jahren bewirtende TSV Dettingen einen Rückzieher gemacht habe.

Mit Nabu auf einer Linie

30 wissbegierige Kinder hätten sich am Ferienprogramm beteiligt, wobei insbesondere das geduldige Fliegenbinden durch Bernd Barth aus Nordstetten eine echte Attraktion gewesen sei, die die Kinder dankbar angenommen hätten.

In Sachen Schwarzfischerei am Neckar überlegt sich Werner Häußler, eine Kontaktaufnahme mit dem Horber Ordnungsamt anzustreben, um so an Schwarzfischer (wie beim Falschparken) "Knöllchen" ausgeben zu können.

Die vom Tübinger Regierungspräsidium mit einer Bestandsaufnahme am Neckar zwischen April und Oktober 2017 beauftragte Firma "Hydra", welche Fische und Fauna sowie die Renaturierung am Oberen Neckar genau unter die Lupe nahm, sei zielführend gewesen. Erfreut zeigte sich Häußler, dass seit der kleinen Gartenschau im Jahre 2011 unter anderem wieder viele Äschen, Barben und Forellen an den Neckar-Gestaden laichten.

Hingegen war er mit dem radikalen Abholzen entlang des Neckars zwischen Ihlingen und Horb nicht einverstanden und habe deshalb gemeinsam mit Lambert Straub vom Horber Naturschutzbund beim Regierungspräsidium dagegen Beschwerde eingereicht. Mit Blick auf das inzwischen diskutierte und geplante Wasserkraftwerk in Mühlen sehen sich die Horber Fischer "im Einklang mit dem Nabu und mit Harald Dolds Weitinger ANV", so Häußler. Er mahnte freilich an, hier "mit Bedacht und Ruhe" zu agieren und nicht maßlos vorzugehen.

Homepage bald online

Der Vorsitzende freute sich besonders, dass sich mit Georg Sinz aus Sulz ein Fischerfreund gefunden hat, der nicht nur bereit war, das vakante Amt des stellvertretenden Vorsitzenden zu übernehmen, sondern sich auch noch um die Erstellung einer Homepage für den Fischereiverein Horb zu kümmern, die demnächst online gehen soll, wie Häußler seinen Mitgliedern hoch erfreut mitteilte.

Fischmeister Paul Horvath berichtete von insgesamt 2528 Fischen, die 2017 im Neckar, dem Dommelsberger Weiher, dem Dießenbach, dem Eutinger Talbach sowie in der Steinach an den Haken gingen. Dies entspreche 1343 Kilogramm in der Summe und mache ein Durchschnittsgewicht von 0,531 Kilogramm pro Fisch aus. In Sachen Besatz wurden den verschiedenen Gewässern vornehmlich Forellen, Äschen und Aale zugeführt. Horvath bedauerte aber, dass im Dommelsberger Weiher 40 Karpfen unter der Eisdecke verendet waren.

Es werde noch über die Verlängerung des Pachtvertrags an der Steinach verhandelt. Zudem brachte Häußler eine Fangbeschränkung am Dommelsberger Weiher ins Gespräch und mahnte eine bessere Zahlungsmoral der Mitglieder an.