Messstation an Neckarstraße hat noch keine Überschreitung der Richtwerte gemessen. NO2-Werte fehlen noch.
Horb - Das ist nur eine scheinbare Entwarnung: Für die bisher höchste Feinstaubbelastung in der Neckarstraße sorgte das Silvesterfeuerwerk. Zarko Peranic, Mess-Spezialist von der Landesanstalt für Umweltschutz: "Bis Ende Januar hat es keine Überschreitungen der PM10-Feinstaubwerte in Horb gegeben. Der höchste Wert trat mit 48 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft am 1. Januar auf. Es ist davon auszugehen, dass dieser Wert stark durch das Silvesterfeuerwerk geprägt ist." Den zweithöchsten Wert gab es am 7. Januar mit 35 Mikrogramm. Sonst schwankt er zwischen zehn und 28 Mikrogramm.
Können die Bewohner der Neckarstraße aufatmen?
Nein. Denn der PM 10 Feinstaubwert ist stark vom Wetter abhängig, sagt Peranic. Der LUBW-Experte: "Die bisherigen Tagesmittelwerte sind insgesamt relativ niedrig, was auf die ungewöhlich milde Witterung im Januar 2014 zurückzuführen ist."
Er hatte bereits gesagt, dass der Feinstaubwert vor allem dann steigt, wenn Inversionswetterlagen sind. Das heißt: Unten ist es relativ warm, oben in gut 50 bis 100 Meter Höhe sorgt Kälte dafür, dass der Feinstaub sich nicht verteilen kann und am Boden sozusagen konzentriert.
Ist das nur eine Ausrede?
Scheint nicht so zu sein. Am Neckartor in Stuttgart, welches bisher der meistbelastete Feinstaub-Messort im Ländle war, gab es bisher nur eine Überschreitung des Feinstaub-Grenzwerts (bis 7. Januar). Auch die NO2-Werte (Stickstoffdioxid) wurden am Neckartor bisher lediglich drei Mal überschritten (bis 6. Februar).
Diese Werte gelten als noch aussagefähiger über die Schadstoffbelastung der Luft durch den Verkehr, weil das NO2 fast vollständig aus den Auspuffgasen kommt.
Beim Feinstaub PM10 (dieser Feinstaub ist so fein, dass er sozusagen direkt ins Blut geht und nicht von der Lunge gefiltert wird) gehen Experten wie Peranic davon aus, dass maximal 40 Prozent der gemessenen Werte von den Autos und Lkw kommen. Davon auch noch ein Teil von den Bremsbelägen, vom Reifen- und Straßenabrieb und ein Teil aus dem Auspuff.
Wie belastet ist die Luft durch die Auto-Abgase an der Neckarstraße?
Das kann man besser absehen, wenn der NO2-Messwert da ist. Peranic: "Die Ergebnisse der Stickstoffdioxid-Messungen liegen noch nicht vor, da die Expositionsperiode der Passivsammler vier Wochen beträgt, so dass die ersten Proben noch im Labor analysiert werden."
Ab kommenden Montag, so das LUBW, sollen die Schadstoffmessungen von Horb dann im Internet regelmäßig veröffentlicht werden.
