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Fasnet: Bunter Umzug in Altheim mit Tusnelda und Co. / 800 Hästräger dabei / Traditionsfiguren und neue Gruppen

In Alta fliegen derzeit die Krabba wieder im närrischen Tiefflug durch den Flecken. Unter die schwarzen Krähenvögel hatte sich am Samstag jede Menge anderes Getier, vom Schmusekätzchen bis zur Kuh, gemischt, die sich alle auf den bunten Umzug bei allerbestem Fasnetswetter freuten.

Horb-Altheim. Die Sonne strahlte mit den Altheimer Krabba um die Wette und die zumeist toll kostümierten Zuschauer überboten sich gegenseitig beim Verbreiten von guter Laune. Viele hundert Besucher standen allein die Bahnhofstraße entlang und freuten sich auf Gruppen, Gugga-Musiken und Traditionsfiguren, die sich zum Umzug angemeldet hatten.

Moderator erstmals Ehrenzunftmeister Rainer Singer

Die Strecke führte, wie schon seit Jahren, ab dem "Rössle" die Bachstraße entlang bis vor zur Einmündung der Bahnhofstraße, der K 4779 und von dort direkt ins Epizentrum des Frohsinns, in Richtung Rathaus/Dorfplatz.

Dort stand in diesem Jahr zum ersten Mal Ehrenzunftmeister Rainer Singer wie ein Schluck Bier in der Kurve – er trug ein Gerstensaft-Kostüm.

Als Moderator begrüßte er die Narrenprominenz und die entmachtete Ortsvorsteherin Sylvia Becht und versuchte seinen Job, den er vom langjährigen Umzugssprecher Bernd Metze geerbt hatte, so gut wie möglich zu machen. Metze, der als Clown berühmt war, vererbte sein Kostüm an Tochter Daniela, die in der Bachstraße stand und den Umzug dort ansagte und er selbst lief als Täfeles-Bub bei "seiner" Narrenzunft voraus. Ein Job mit Potenzial. Der heutige Zunftmeister Bernhard Dettling fing auch als Täfelesbub in Altheim an und heute ist er zusammen mit Jörg Pfeffer Chef der Fronholzleut und der Mogglafresser.

Im Umzug selbst machten die beiden zusammen mit ihrer Fasnetsfreundin Tusnelda, die sich mit ihrer Maske, die ein lachendes und ein weinenden Gesicht zeigt, nur in heimischen Gefilden unter die Leute traut, den Anfang.

Begleitet wurden sie standesgemäß von einer Abordnung der Fronleute und der Mogglafresser, sowie ihrem Narrensamen. Bunte und vor allem lokale Akzente setzten die Ladys vom "Fleggagschwätz" die als Hippie-Girls unterwegs waren, der Liederkranz Altheim, der mit einer Mischung aus Zaubern, weißer Gestalt und Fußball-Mädchen durch den Flecken huschte sowie die Gruppe "#fischers Nachtkrabba" die auf neonfarbene Signale setzten.

Unter den über 800 Hästrägern sah man bekannte Masken, wie beispielsweise die Eutinger mit Schellendralle und Co. oder die Horber Narrenzunft, die mit einer großer Abordnung in Altheim einfiel, aber auch völlig neue Gruppen, die Farbe und Spektakel nach Krabbahausen brachten. Sehr schön: das Eßlinger Hannsele oder die Trossinger Unterdorf-Hex.

Es war ein fröhlicher, ausgelassener Umzug, der auch in diesem Jahr die Altheimer Fasnet bereicherte und keine Wünsche offen ließ. An vielen Quartieren entlang der Umzugsstrecken und oben in der Halle wurde noch bis in den späten Nachmittag weitergefeiert und nicht nur die kleinen Bonbonsammler kamen an diesem Tag auf ihre Kosten. "Keinem zum Leid, jedem zur Freud", dieser alte Fasnetswunsch wurde im Reich der Alta‘mer Krabba am Samstagmittag Wirklichkeit.