Theater in Dettensee: Die Angetrauten flirten mit Kosmetikberaterinnen – und die schmollenden Ehefrauen (rechts) schmieden Pläne, was sie dagegen tun können. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Schauspielgruppe des SSV und des Gesangvereins inszenieren einen besonders holperigen Weg zum Traumurlaub

War es nun ein Happy End, das der Theaterbesucher erwartet hat – oder doch eher ein Ende, das dem gesunden Gerechtigkeitsgefühl widerspricht und dagegen etwas satirisch ausfällt? Jeder Zuschauer hat es in der Hand, dies zu beurteilen.

Horb-Dettensee. Um es vorweg zu nehmen: Helga Pfennig (Ulrike Kramer), Frau von Heinz Pfennig (Stefan Kronenbitter), und Käthe Fuchs (Simone Schlotter), Frau von Karl Fuchs (Benjamin Roth), ergaunerten sich durch ihre Verkleidungen als Nonnen, die Spenden sammelten, das Geld, um vier Wochen Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff Aida machen zu können.

Die Theatergruppe Dettensee des SSV und des Gesangvereins Dettensee unter Leitung von Waltraud Pfeffer und der Regie von Michael Pfeffer hatte wieder für einen humorvollen Abend gesorgt. Alle Rollen waren wieder bestens auf die einzelnen Schauspieler zugeschneidert. Der Gemeindesaal ist bei fast allen Terminen nahezu ausverkauft. Und auch dieses Mal gab es nur noch wenige Plätze.

Kurzum, nach vielen Proben war am Samstag der Vorhang zur Premiere des Stücks "Mit Schlafsack und Kamillentee" aufgegangen, einer schwäbischen Komödie in drei Akten. Zum Inhalt: Es ist Urlaubszeit. Die Sonne scheint am Badesee, und in den Schwimmbädern sind Badeschönheiten zu bewundern. Alles könnte für Heinz Pfennig und seinen Freund Karl Fuchs so schön sein. Wäre da nicht ein Versprechen, das die beiden Freunde ihren Ehefrauen zum 50. Geburtstag gegeben hatten. Und dieses Versprechen fordern Helga und Käthe in diesem Sommer vehement ein. Nach Jahren auf "Balkonien" wollen sie in diesem Jahr den besonderen Urlaub: 14 Tage Luxus pur auf der Aida.

Aber die Herren sind nicht bereit, auch nur einen Cent ihres sauer verdienten Geldes für diese Reise zu verschwenden. Sie wollen nicht weit weg von Dettensee. Was tun? Polizist Franz Fischer (Marco Lück) und Tochter Stefanie Pfennig (Julia Fischer) haben eine Idee. So gaukeln sie ein "Ratequiz mit Hitradio Antenne 1" vor. Welche Farbe haben die Schuhe des Papstes, lautete die Frage. Mit der richtigen Antwort "Rot" hätten die Frauen einen exklusiven Urlaub auf dem Campingplatz in Horb gewonnen, dies sogar für sechs Personen. Die Freude über den Gewinn ist kurz, denn die Aida ist in weiter Ferne. Im Wohnzimmer soll der Ernstfall des Campingurlaubs vorab getestet werden. Das Zimmer wird ausgeräumt, und zwei Zelte werden aufgebaut.

Im Lauf der Vorbereitungen kommen die beiden Freunde auf die Idee, den Campingurlaub so gut zu gestalten, dass die beiden Ehefrauen von der Aida nichts mehr wissen wollen. Aber die Ehefrauen sind auch nicht auf den Kopf gefallen, wollen den Campingurlaub so mies machen, dass die Ehemänner mit der Aida einverstanden sind.

Da tauchen auf einmal die zwei Kosmetik-Vertreterinnen Katharina Mayer (Jasmin Milnikel) und Barbara Schäfer (Jacqueline Beck) auf. Die werden einfach als "Zelt-Nachbarn" eingebunden, was diesen entgegenkommt, denn so tun sich für sie Verdienstmöglichkeiten auf.

Aber: Da gibt es noch die Geschichte zweier falscher Nonnen, die unterwegs sind, um Spenden einzusammeln. Ja, sie sollen sogar mit einem Traktor, mit dem normal Helga (Ulrike Kramer) und Käthe (Simone Schlotter) unterwegs sind, gesichtet worden sein. Wer könnte dies sein? Polizist Franz Fischer (Marco Lück) nimmt seine Aufgaben genau. Helga und Käthe wollen die Zeltnachbarn, die mit ihren Ehemännern flirten, loswerden und bezichtigen sie, die Nonnen zu sein – Verhaftung. Die beiden Freunde wollen sie aus der Vernehmung herausholen und verkleiden sich als Nonnen. Die Kosmetikerinnen kommen frei. Aber für die beiden Freunde Heinz (Stefan Kronenbitter) und Karl (Benjamin Roth) wird es ernst. Sind sie die beiden falschen Nonnen? Sie werden verhaftet, und Helga und Käthe können sich auf die Aida freuen, dies nicht nur zwei Wochen, sondern vier Wochen. Das Geld dazu haben sie ja als "falsche Nonnen" zusammenbekommen – nur wer weiß dies?

Die weiteren Aufführungen finden statt am Samstag, 10. März, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 11. März, um 18.30 Uhr.