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Jugendverkehrsschulen im Kreis bieten derzeit ersatzweise ein Radtraining für Viertklässler an

Die Jugendverkehrsschulen im Kreis sind ebenfalls von der Corona-Krise betroffen. Die Radfahrerausbildung für die Viertklässler kann bisher noch nicht stattfinden. Doch es gibt zumindest wieder ein Radtraining.

Empfingen/Horb-Bittelbronn. In der Jugendverkehrsschule in Bittelbronn hieß es am vergangenen Dienstag und Donnerstag gut aufpassen, damit zehn Kinder – allesamt Viertklässlerinnen der Grundschule Empfingen, lernen, was man als Radfahrer im Straßenverkehr beachten muss. Unterrichtet wurden sie von Polizeihauptkommissar Matthias Klumpp und Polizeihauptmeister Wolfgang Franz, beide Beamte des Referats Prävention des Polizeipräsidiums Pforzheim.

Diese Radtraining wie für die zehn Kinder der Grundschule Empfingen stellen keine Radfahrausbildung dar, betont Klumpp, der gleichzeitig auch in der Verkehrswacht Freudenstadt aktiv ist.

Die Ausbildung darf wegen der aktuellen Corona-Lage leider nicht mehr stattfinden. Somit können rund 700 Schüler des Landkreises in diesem Schuljahr leider nicht mehr beschult werden.

Um jedoch den Schülern trotz allem ein praktisches Üben bei diesem wichtigen Thema zu ermöglichen, hat sich die Kreisverkehrswacht Freudenstadt bereit erklärt, diese Trainings ersatzweise anzubieten. Die Polizisten des Referats Prävention unterstützen dabei.

Seit 15. Juni finden die Radfahrtrainings an Vor- und Nachmittagen, bis zum Beginn der Sommerferien statt. Angeboten wird es in zwei möglichen Modulen à zwei Stunden, immer montags und mittwochs in der Jugendverkehrsschule Freudenstadt sowie dienstags und donnerstags in der Jugendverkehrsschule Horb-Bittelbronn.

Die Einladung zu diesen Trainings richtete sich direkt an die Eltern derjenigen Viertklässler, die ihre Radfahrausbildung nicht mehr absolvieren konnten. Die Eltern hatten dabei die Gelegenheit, ihre Kinder direkt zu einem der Trainings anzumelden.

Und wie läuft das Ganze ab? Am Dienstagmorgen ging es um 9 Uhr für die Empfinger Kinder los mit einem Rundgang über den Übungsplatz. Matthias Klumpp machte die Kinder mit den allgemeinen Verkehrsregeln und Vorfahrtsregeln vertraut. Es wurden die wichtigsten Verkehrszeichen besprochen, ebenso die Vorfahrtsregelungen an den einzelnen Einmündungen, dem Kreisverkehr und der Ampelkreuzung.

Danach durften die Kinder auf die von der Verkehrswacht zur Verfügung gestellten Fahrräder steigen und versuchen, das Gehörte umzusetzen. Dabei wurden sie von den beiden Polizisten beobachtet und immer wieder korrigiert.

Während des Rundgang der Kinder bekamen die begleitenden Eltern von Wolfgang Franz humorvolle Informationen über die rechtlichen Vorgaben, wie ein verkehrssicheres Rad ausgestattet sein muss. Die Eltern bekamen dabei einiges Wissenswertes zu hören, wie man ein Fahrrad richtig auf Verkehrssicherheit hin überprüft. Worauf kommt es an – insbesondere bei den Bremsen, der Bereifung, Reflektoren Beleuchtung, bis hin zur Klingel? Franz erzählte von manchen Erfahrungen bezüglich der Sicherheit beim Rad.

Auf dem Radweg sollten sich die Kinder beispielsweise auch nicht scheuen zu klingeln, wenn Leute vorne laufen. Zudem wurde den Eltern gezeigt, wie ein Radhelm richtig eingestellt wird, und welche Besonderheiten zu beachten sind. Denn nur ein korrekt eingestellter Helm schützt, sagte Franz.

Bei der Haltbarkeit des Helmes ging Franz von einer Dauer von sieben Jahren aus. "Jedoch, jeder alte Helm ist immer noch besser als keiner", so der Beamte.

Am Donnerstag war bei den Kindern die Konzentration besonders gefordert. Es ging um das Linksabbiegen. Den Kindern wurden die acht Schritte des Linksabbiegens nähergebracht: Umschauen über die linke Schulter, Handzeichen geben, zur Mitte hin einordnen, Vorfahrtsregeln beachten, Gegenverkehr beachten, nochmals über die linke Schulter umschauen, im großen Bogen links abbiegen, auf Fußgänger achten.

Ein wichtiger Appell an die Kinder war: "Bitte nicht den Kopf ausschalten, sondern überlegen: Habe ich Vorfahrt, muss ich auf den Gegenverkehr achten? Lieber nochmals Umschauen, dann bin ich immer auf der sicheren Seite."