Bebauung: Keine weiteren Feldscheunen an der Kläranlage / Ortsvorsteher will eine Lösung finden

Horb-Dießen. Der Ortschaftsrat Dießen beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung des Schuppengebiets an der Kläranlage. Inzwischen haben sich zusätzliche elf weitere Interessenten bei der Ortschaftsverwaltung gemeldet, die Möglichkeiten zur Erstellung weiterer Feldscheunen in diesem Gebiet zu untersuchen.

Ortsvorsteher Fridolin Weckerle ließ die Anfrage vom Fachbereich Stadtentwicklung prüfen. Doch die Situation habe sich seit den ersten Anfragen nicht geändert: Eine weitere, rein baurechtliche Genehmigung ohne Bebauungsplan sei laut Landratsamt nicht möglich. Die Überplanung des Gebiets mit einem Bebauungsplan müsse auf verschiedene Genehmigungen eingehen. Außerdem sei dies in einer laufenden Flurbereinigung nicht möglich.

Somit, erklärte Weckerle, könnten in diesem Gebiet keine weiteren Feldscheunen errichtet werden, sodass die Verwaltung sich nun mit einem alternativen Standort beschäftigen müsse. Dieses Unterfangen sei jedoch nicht einfach hinsichtlich der Naturschutzrestriktionen im Dießener Tal. Auch der Fachbereich der Stadt Horb konnte eine Standortsuche nicht zeitnah in Aussicht stellen. Weckerle führte aus, dass er Bürgermeister Ralph Zimmermann um Hilfe gebeten hat. "Ich sehe nicht ein, wieso ein vorbelastetes Gelände wie die ehemalige Kläranlage trotz bestehender Infrastruktur wie Zäune, Straßen, Abwasser und Strom nicht bebaut werden darf", ärgerte sich Weckerle. "Hier gibt es wieder unüberwindbare Vorschriften."

Ärgerlich sei vor allem, dass man sich um den Erhalt der Natur zu kümmern habe, aber bei der Unterstellung der dazu benötigten Gegenstände, Maschinen und Geräte völlig im Stich gelassen werde. Weckerle wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Ortschaft mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt massive Ausgleichsmaßnahmen durchführen ließ. Es sei sicherlich kein Problem, dies auch in einem weiteren Baugenehmigungsverfahren darzustellen. Hier aber, meinte Weckerle, sei die Messlatte wieder so hoch gelegt, dass mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans und der Einleitung eines Bebauungsplan-Verfahrens die Kosten in die Höhe getrieben werden. Die Quadratmeterpreise für Landschaftspfleger und Hobby-Bauern würden sich derart verteuern, dass das Bauen sich nicht mehr lohnt. Weckerle hofft, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist und will in "vernünftigen" Gesprächen eine Lösung finden.