Weitere neue Haltestellen sind bei Eutingen, Dornstetten und Grüntal in Planung. Foto: sb-Archiv

Bahnhaltepunkt eröffnet. Weitere neue Haltestellen bei Eutingen, Dornstetten und Grüntal weiter in Planung.

Horb - Großer Bahnhof für einen kleinen Bahnhaltepunkt, der am Samstagnachmittag zusammen mit seinem Omnibusanschluss und 200 Park & Ride-Plätzen im Industrie Heiligenfeld seiner Bestimmung übergeben wurde.

Bei strahlend blauem Himmel und eisigen Temperaturen warteten Politprominenz des Kreises sowie Vertreter der Bahn und der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) am Samstagnachmittag auf den ersten Zug, der an diesem neuen Bahnhaltepunkt anhielt.

Als Fahr- und Ehrengäste reisten der Darmstädter Jörg Brill, Referent Wissenschaft, von den Horber Schienentagen und Stadtrat Dieter Rominger-Seyrich. Sie wurden von Oberbürgermeister Peter Rosenberger freudig begrüßt.

Man hatte lange auf diesen Tag warten müssen. Bereits 1996 wurde der Bau dieser Haltestelle erstmals im Horber Gemeinderat beschlossen, und bereits seit 40 Jahren geistert der Bahnhaltepunkt Heiligenfeld bei der Deutschen Bahn durch die Amtsstuben, wie sich Rudolf Meintel von der DB-Netz erinnert. Er hatte die damaligen Unterlagen, übrigens die ersten, die er bei seinem Dienstantritt 1972 bearbeitete, für Peter Rosenberger als zeitgeschichtliches Dokument mitgebracht.

Nun ist der Horber Bahnhaltepunkt fast fertig. Die Uhr, die Anzeigentafel und vor allem der Fahrkartenautomat fehlen noch, und Rosenberger hofft, dass dies schnell nachinstalliert wird, damit die Fahrgäste, die im Heiligenfeld zusteigen, nicht schwarzfahren müssen. 190 000 Euro hat die Stadt Horb zu den Gesamtkosten von 730 000 Euro beigetragen.

"Klimaneutrale Zone 2050"

Eine Summe, die Rosenberger gerade im Hinblick auf das Ziel "Klimaneutrale Zone 2050" als sehr gut angelegt sieht. Für ihn ist dieser Haltpunkt ein wichtiger Beitrag zum öffentlichen Nahverkehrsnetz, und in Kombination mit der Bushaltestelle und den Park & Ride-Plätzen bezeichnete er dieses Projekt als sehr gelungenes Konstrukt.

Landrat Klaus Michael Rückert freute sich dabei zu sein, als ein weiteres Stück ÖPNV-Verkehrsgeschichte geschrieben wurde, wie er eingangs seiner Rede betonte. Für Rückert steht fest, dass der Freudenstädter-Stern nur funktioniert, weil alle Beteiligten immer am selben Strang zogen. Als eine der wichtigsten Maßnahmen entlang der Strecke erachtete er die Elektrifizierung, an der sich alle "Beleg-Gemeinden" wie die Orte entlang der Bahnstrecke nach Freudenstadt im Bahnjargon genannt werden, beteiligt haben. "2,2 Millionen Euro wurden dafür allein von kommunaler Seite investiert" so der Landrat.

"Insgesamt vier neue Haltepunkte – die zusätzlich bei Grüntal, bei Dornstetten und bei Eutingen liegen sollen – sind ein großes Ziel, für das auch schon mal dicke Bretter gebohrt werden müssen", so die Erkenntnis von Rückert. Aber es lohnt sich insbesondere im Hinblick auf die vielen Menschen, die so schneller und sicherer zu ihren Arbeitsplätzen kommen, waren sich Landrat und Oberbürgermeister einig.

Für den technischen Leiter der AVG, Christian Höglmeier, steht fest, dass man mit dem neuen Bahnhaltepunkt Heiligenfeld einen guten Schritt in die richtige Richtung gemacht hat.

Da einige der erwarteten Redner – darunter auch die Regierungspräsidentin Nicolette Kessel – nicht an der Einweihungsfeier teilnehmen konnten, blieb für die Teilnehmer anschließend viel mehr Zeit, um bei einem wärmenden Glühwein in den Räumen der Firma R+M Elektronik über die Bahn und insbesondere deren Pünktlichkeit zu philosophieren, wie Peter Rosenberger augenzwinkernd bemerkte.