Der Ortschaftsrat Mühringen tagte dieses Mal in der Halle – Thema war der Hochwasserschutz. Von links: Georg Angres, Jan Zeitler, Markus Heberle, Monika Fuhl, Ottmar Meyer, Bernhard Asprion und Andreas Weiß. Foto: Tischbein

Analyse der Flut: Experte schlägt Mühringer Gremium Baumaßnahmen vor. Rund 1,4 bis 5 Millionen Euro Kosten.

Horb-Mühringen - Einziger Tagesordnungspunkt der Sitzung des Ortschaftsrats Mühringen am Freitagabend, die dieses Mal in der Halle stattfand, waren die vorläufigen Ergebnisse zur Schadensanalyse und Hochwasserschutz für Mühringen.

Vom Ingenieurbüro Heberle in Rottenburg waren Markus Heberle und Andreas Weiß gekommen, um über den Sachstand zu informieren. Neben etwa 15 vom Hochwasser betroffenen Bürgern und Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr konnte Ortsvorsteherin Monika Fuhl Bürgermeister Jan Zeitler sowie Bernhard Asprion und Ottmar Meyer vom Fachbereich Technische Betriebe begrüßen. "Das ist ein wichtiger Tag und ein erster Schritt zu einem besseren Hochwasserschutz für Mühringen", erklärte Bürgermeister Jan Zeitler. Die Untersuchung sei schon im Januar vor dem großen Hochwasser in Auftrag gegeben worden. Er betonte, dass das Ingenieurbüro bei dieser Versammlung einen vorläufigen Zwischenbericht vorstelle. Man wolle den betroffenen Bürgern Gelegenheit geben, Ideen einzubringen und Fragen zu stellen. Die fertige Analyse soll Ende des Jahres vorliegen und dann an das Regierungspräsidium Karlsruhe weitergegeben werden. Er sei zuversichtlich, dass sich das RP diesen Ergebnissen dann nicht mehr verschließen kann und handeln muss. Das Honorar für die Analyse des Ingenieurbüros Heberle übernimmt die Stadt Horb.

Markus Heberle zeigte auf, wie sich die Hochwassersituation heute darstellt. Hochwasserschutz ist schon seit drei Jahrzehnten ein brisantes Thema in Mühringen. Nebengewässer speisen die Eyach von Haigerloch und Balingen kommend. Die Analyse soll die Möglichkeiten für einen besseren Schutz aufzeigen und als Entscheidungsgrundlage für die Stadt dienen. Andreas Weiß erklärte das Vorgehen bei der Analyse. Zunächst wurden die Schäden gesichtet, dokumentiert und berechnet. Die Natur lasse sich allerdings nicht immer genau berechnen, gab Weiß zu.

Das Problem in Mühringen sei gewesen, dass das Wasser unerwartet schnell kam. Weiß stellte drei verschiedene Varianten vor, wie man vorgehen könnte: Linienschutz, Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens oder eine Kombination von beidem.

Von allen drei Varianten wurden die voraussichtlichen Kosten ermittelt, die je nach Variante bei 1,4 bis 5 Millionen Euro liegen. Nun müssen mit den Fachbehörden das weitere Vorgehen und eventuelle Möglichkeiten der Förderung abgeklärt werden, bevor man in die Detailplanung gehen kann. Anschließend beantworteten die Vertreter des Ingenieurbüros Fragen der betroffenen Bürger.

Ortschaftsrat Georg Angres stellte die Frage nach der Gründung eines Hochwasserzweckverbandes, wie es ihn schon im Glatttal und seit 2013 auch im Starzeltal gibt. Zeitler wollte sich dieser Möglichkeit für die Zukunft nicht verschließen, gab aber zu bedenken, dass es schwieriger werde, wenn verschiedene Landkreise und Regierungspräsidien beteiligt seien. Man wolle möglichst schnell eine Lösung für Mühringen erreichen. "Wir sind heute hier, um weiterzukommen und müssen jetzt nach vorne schauen", sagte Zeitler. "Wir sollten jetzt erst einmal schauen, dass wir vorankommen", meinte auch Monika Fuhl. Einen Hochwasserzweckverband könne man dann immer noch ins Auge fassen. Den Betroffenen machte der Abend wieder Hoffnung, dass sich in Sachen Hochwasserschutz für Mühringen etwas tun wird.